Digitales Innsbruck, VI.
Wie wir in den vorausgegangenen Beiträgen lesen durften, breitete sich die Verwendung digitaler Hilfsmittel in den 1980ern in der Stadt aus. Aus diesem Grund musste man auch die heranwachsenden Generationen mit diesen neu aufkommenden Technologien vertraut machen. Wir blicken beim Titelbild auf einen, aus heutiger Sicht mit prähistorischen Geräten bestückten, Computerunterricht in einer Innsbrucker Hauptschule im Jahr 1991. Bereits im Jahr zuvor wurde für sieben Schulen je ein Computersaal mit zehn Rechner von der Stadt finanziert.
Im Lehrplan war der Unterricht mit der neuen Technik bereits für die 3. und 4. Klasse eingetragen und fand für die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik und Geometrisches Zeichnen statt. Auch das bis vor kurzem noch unbekannte Fach „Informatik“ wurde den SchülerInnen der Hauptschule unverbindlich angeboten um die ersten Riege an Coder zu fördern. Im Polytechnischen Lehrgang war das Fach bereits Pflichtgegenstand.
Bei genauerem Blick auf das obere Bild erkennen wir, dass es sich bei diesem Gerät um einen Commodore gehandelt hat. Beim Modell bin ich aber nicht mehr ganz sicher, da die Modellserie leider sehr unscharf ist. Am Gerät sind aber zwei Diskettenlaufwerke ersichtlich, was vermutlich auf einen „PC-10 III“ schließen lässt.
Zum Schluss möchte ich noch eine persönliche Anekdote anbringen. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als unser Informatiklehrer in der Hauptschule eine 3,5 Zoll Floppy Disc (mit 1,44 MB Speicherplatz) in die Höhe hielt und lautstark verkündete, dass man auf diesem Speichermedium mehr als genug Platz für Dokumente vorhanden ist und völlig ausreichend sei. Wie sehr er sich doch getäuscht hatte…
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-24700-3 und Ph-24700-4)
Toller Beitrag über eine innerhalb eines einzigen Jahrzehnts schon zur Urzeit gewandelten Pionierzeit der jetzt als Konzept auch schon seltener werdenden PCs, die zunehmend von Notebooks abgelöst wurden, die selber auch schon nimmer Laptop heißen.
2 Floppy Plätze waren Luxus. Da konnte man ohne Zwischenspeichern auf der Minifestplatte direkt kopieren.
Beeindruckend der Drucker pro Arbeitsplatz, sicher ein Nadeldrucker mit seinem typischen, von den Jüngeren nicht mehr gehörten Geräusch. Oder gibts noch welche?
Die Speicherfresser waren die Grafiken. Und die aufgeblasenen Officepakete. Und schließlich das Internet, welches schon früh zur Darstellung optischer Banalitäten herangezogen wurde. Ja, und so weiter.
Grad weggeschickt, schon Blödsinn geschrieben. Die Nadeldrucker gibts überall dort, wo es immer noch Durchschläge braucht. Und beim Drucken von Kleinformatigem schnarrt er auch noch allenthalben fleißig vor sich hin.
Ich lege großen Wert auf die Feststellung, dass die „erste Riege an Codern“ (abseits der Unis und Großunternehmen) sich bereits zehn Jahre früher entwickelte, als nämlich die 8-Bit-Heimcomputer in die Kinderzimmer Einzug hielten. Sage ich als Digital Native der 1980er und ehemals zehnjähriger Besitzer eines Commodore VC-20, der bald von einem C64 abgelöst wurde (was danach noch mit 16 Bit und mehr kam, ist irrelevant). Auf den Kisten wurde nicht gespielt, das taten nur Lamer, sondern gepixelt, composed und gecodet und die Grundlagen für späteren Broterwerb geschaffen. xD
Lieber Manni, dann bist Du also kreativer Zeitzeuge des seinerzeitigen Religionskrieges „Wozu 16 bit, wenns mit 8 genauso gut geht“. Dein Beitrag hat mich gestern Abend noch bis in die Nacht hinein in meiner uralten mP Programmierfibel für 2650/6502/6800/8080-85 stöbern und dabei einige Auffrischungen üben lassen. Stackzeiger programmieren, wer tut das heute noch :-).