Die Macher des neuen Zeugs (I.)
Wie in den Artikeln zum Innsbrucker Zeughaus erwähnt, hatte sich in Innsbruck im 15. und 16. Jahrhundert eine bedeutende Rüstungsindustrie entwickelt. V.a. um das besagte Zeughaus siedelten sich viele Handwerker an, die Rüstungen, Waffen und Pulver für das kaiserliche Heer lieferten. Einer der Meister, die damals nach Innsbruck kamen, war Gregor Löffler, ein renommierter Gießer, der, ehe er 1524 das erste Mal nach Innsbruck kam, bereits in Feldkirch und Augsburg Geschütze gegossen hatte. Er kam nach Innsbruck, um für Karl V. zu arbeiten, der ihn für 80 Gulden im Jahr einstellte. Für den Kaiser goss er Falken und Falkonette (kleine Feldgeschütze mit einem Kaliber von ca. 3–4 cm), ebenso wie Büchsen (also Handfeuerwaffen). Bereits im nächsten Jahr kehrte er jedoch nach Augsburg zurück, wo er u.a. „Notschlangen“ (größere Feldgeschütze mit einem Kaliber von rund 12 cm) für den Salzburger Erzbischof produzierte.
Durch eine kräftige Gehaltserhöhung (auf 100 Gulden) und die Möglichkeit in Innsbruck Grund zu erwerben, konnte Ferdinand I. ihn wieder in habsburgischen Dienst ziehen. Er blieb jedoch weiterhin in Augsburg und lieferte von dort aus seine Kanonen an die Habsburger. 1538 erwarb er schließlich für 300 Gulden den versprochenen Grund in Innsbruck, wo er seine neue Gießerei, ebenso wie ein Wohnhaus errichten wollte. 1544 übersiedelte er schließlich, während sich die Gießerei noch in Arbeit befand. Während seines neuerlichen Dienstes für die Habsburger gab es mehrere Versuche den begehrten Meister abzuwerben, sowohl innerhalb der Habsburger (aus den Niederlanden) als auch durch den französischen König.
(Signatur Ph-6764)
Ein Sgraffito mit Gregor Löffler und der Statue vom Merowinger-König Chlodwig findet man im Innenhof des Hauses Maria-Theresien-Straße 49a. Das Sgraffito stammt von Max Spielmann.
Der Glocken- und Büchsengießer Gregor Löffler ist interessanterweise der Erbauer von Schloss Büchsenhausen. Der historische Name Büchsenhausen erinnert bis heute an die Produktion von Kanonen und Geschützen im 16. Jahrhundert.
Büchse war ein Sammelbegriff auch für Kanonen und Geschütze. Im übertragenen Sinn würde daher Schloss Kanonenhausen als Name auch gut passen.
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