Die ersten Glühbirnen in Innsbruck
Am 02. November 1882 erschien in den Innsbruck Nachrichten erstmals ein Bericht über eine neumodische Erfindung – die Glühlicht-Lampe. Obwohl es sie in der einen oder anderen Form schon seit Jahrzehnten gab, war sie erst kürzlich für die allgemeine Verwendung wirklich brauchbar geworden. Somit wurde in dem Artikel darüber berichtet, dass das Bürgerbräu (damals im Besitz von Summerer & Sojer) im Laufe einer Woche abends mit den neuen Lampen nach dem Modell von Edison beleuchtet wurde. Man war durchaus angetan von der neuen Lichtquelle: Sie stellte keine Feuergefahr dar, verbrauchte keinen Sauerstoff, gab im Vergleich zu den anderen verfügbaren Leuchtmitteln kaum Wärme ab und war obendrein noch kostengünstiger als die meisten Alternativen.
Eine der Alternativen, die zuvor u.a. ebenfalls im Bürgerbräu getestet worden war, war die elektrische Bogenlampe. Auch diese Erfindung war im Verhältnis zu ihrer Leuchtkraft deutlich effizienter als Gaslampen, doch im Vergleich zur Edison-Lampe war sie sehr wartungsintensiv.
Obwohl die neuen elektrischen Leuchtmittel ihre Vorzüge hatten, wurde die Stadt auch in den kommenden Jahren überwiegend mit Gas beleuchtet, 1894 waren 559 gasbetriebene und nur drei elektrische Straßenlampen in Betrieb. Im Jahr darauf wurden die Gaslampen durch sog. „Auer-Lichter“ aufgerüstet – sprich mit Glühstrümpfen versehen, benannt nach ihrem Erfinder, Carl Auer von Welsbach.
Im August 1899 wurden dann in der Maria-Theresien-Straße die ersten elektrischen Straßenlampen erprobt, abseits des Hauptbahnhofes. Erst nach dem Ersten Weltkrieg wurden alle Hauptstraßen der Stadt elektrisch Beleuchtet, u.a. um das Gaswerk zu entlasten, welches mit der großen Nachfrage nicht mehr zurechtkam.
(Signatur sommer26_114a)
Bereits am 15. August 1878, rechtzeitig zum Kaiser Geburtstag wurde der Biergarten des Bürgerbräu zum ersten Mal elektrisch mit den erwähnten Bogenlampen beleuchtet.
Der Strom kam von einer Dynamonaschine, erreichtet von der Müncher Filiale der Edison Gesellschaft Berlin und wurde von einer 12 PS Dampfmaschine angetrieben. Diese Sensation wurde in den Innsbrucker Nachrichten am Folgetag aber nur kurz erwähnt.
Wieder einmal ist zu meiner großen Freude ein „Liebigbild“ aufgetaucht! Im Beitrag
https://innsbruck-erinnert.at/8-monate-anno-1902-23/comment-page-1/#comment-14320
habe ich beschrieben, was ein „Liebigbild“ ist und welche Beziehung ich dazu habe!
Inzwischen weiß ich auch den Namen des „Freundes“, der mir meine Sammlung 1955 nicht mehr zurückgegeben hat: Der damalige Buchdruckerlehrling Kurt Bader. Er wohnte in der Pradlerstraße 11.
Wäre schon eine tolle Sache, wenn er auch in „innsbruck-erinnert.at“ hineinschauen würde und ein schlechtes Gewissen bekäme!!