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Die Eisenbahnbrücken bei Brixlegg (Teil 1/3)

Die Eisenbahnbrücken Bei Brixlegg (Teil 1/3)

Teil 1: Die Eisenbahnbrücke aus Hagauer Marmor

Eine Besonderheit ist wohl dieses Titelbild, das die ehemalige Marmoreisenbahnbrücke über den Inn zwischen Kramsach und Brixlegg zeigt. Obwohl zwischen 1854 und 1857 äußerst massiv gebaut – hatte sie leider keinen langen Bestand. Die umfangreiche Fotosammlung von Walter Kreutz beinhaltet zahlreiche Aufnahmen, die die wechselvolle Geschichte der Eisenbahnbrücke von Brixlegg abbilden. In dieser dreiteiligen Serie soll diese Geschichte anhand der vorhanden Fotos dargestellte werden.

Am 29. April 1853 genehmigte Kaiser Franz Josef I. den Eisenbahnbau im Unterinntal und es wurde unverzüglich mit den Arbeiten begonnen. Eine große Herausforderung für den Bau der Strecke zwischen Kufstein und Innsbruck stellten neben dem Viaduktbau in Innsbruck die Eisbahnbrücken über den Inn dar. Eine der Brücken sollte im Bereiche Brixlegg/Kramsach errichtet werden und hier entschied man sich für den Bau einer Massivbrücke. Bereits im November 1854 wurde mit den Fundierungsarbeiten begonnen und im März 1857 konnte sie fertiggestellt werden. Die Brücke bestand aus fünf Rundbögen, welche aus dem in Kramsach (Ortsteil Hagau) gebrochenen rötlichen Marmor erbaut wurden. Auf diese Besonderheit war die hiesige Bevölkerung besonders stolz, denn der Hagauer Marmor war ein beliebter Bauwerkstoff. Bereits in frühen Jahren wurde er in fast allen sakralen und profanen Bauten in der Umgebung verwendet. So wurde zum Beispiel in der St. Leonhardskirche bei Kundl sämtliche Steinarbeiten aus Hagauer Marmor hergestellt. Zu finden ist der aus Kramsach stammende Baustein ebenso in Innsbruck – wie zum Beispiel in der Hofkirche. Aber auch die Mühlauer Eisenbahnbrücke wurde zur gleichen Zeit wie die Brixlegger Brücke aus dem Hagauer Marmor errichtet.

Nachdem am 24. November 1858 die Eisenbahnstrecke Kufstein-Innsbruck feierlich eröffnet wurde verkehrten auf dieser Linie täglich zwei Züge in beiden Richtungen. Die Fahrzeit betrug circa vier Stunden. Dies verkürzte nicht nur die Reisezeit, denn die damals verkehrenden Stellwagen benötigten viel mehr Zeit, sondern die Benützung der Eisenbahn war auch wesentlich billiger als die Stellwagentarife.

Die prachtvolle Marmorbrücke bestand jedoch nur bis 1945. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges, nach mehreren schweren Bombenangriffen durch die amerikanische Luftwaffe am 16. März, am 08. April und 09. April, erfolgte am 19. April ein umfassendes Bombardement der Brücke und zerstörte diese komplett.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, KR-PH-164)

(Claudia Frick)

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