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Der Kandidat Hat 100 Punkte

Der Kandidat hat 100 Punkte

Die Szene zeigt ein kleines Mädchen sitzend an einem Tisch. Im Arm hält sie einen großen Teddybären. Mit voller Konzentration, ein Auge zugekniffen, bläst sie in einen Apparat. Beim genaueren Hinschauen ist am anderen Ende ein Bogen mit einem eingespannten Pfeil mit Saugnapf zu erkennen. Irritierend ist die Aufschrift beiderseits des Geräts „Der goldene Schuss“.

Nach einigen Recherchen konnte ich eine Verbindung zur populären ZDF-Spielshow „Der goldene Schuß“ herstellen, die in den 1960er-Jahren über Eurovision auch im ORF ausgestrahlt wurde.
Zunächst moderierte Lou van Burg die Sendung, später Vico Torriani. Die Show startete 1964 als erste interaktive Show der Fernsehgeschichte. Erstmals konnten Zuschauer von zu Hause aus mitspielen. Übers Telefon dirigierten sie eine Kamera-Armbrust.
Mit Kommandos „Links! Stopp! Rechts! Stopp! Hinauf! Stopp! Runter! Stopp! Schuss!“ konnten die Telefonkandidaten, während sie Fadenkreuz und Zielscheibe auf dem Bildschirm sahen, die an der Kamera montierte Armbrust dirigieren. Trafen sie ins Ziel, dürfen die Glücklichen als Kandidaten in der nächsten Show auftreten, um dann, vielleicht mit dem Goldenen Schuss ein Säckchen Goldmünzen als Hauptgewinn abzuräumen.

Nach jedem erfolgreichen Abschuss wurde die erreichte Punktezahl verkündet. Wenn der Kandidat mitten ins Zentrum der Scheibe traf, kam der Ausspruch: „Der Kandidat hat 100 Punkte“. Dieser Satz wurde in Teilen der Bevölkerung zu einem geflügelten Wort.

1967 war „Der goldene Schuß“ die erste in Farbe ausgestrahlte Sendung im deutschen Fernsehen. Die beliebte Samstagabend-Show hatte bis zu 70 Prozent Einschaltquoten. Nach 50 Sendungen kam am 2. Juli 1970 das überraschende Aus vom „Der goldene Schuß“

Zurück zu unserer Aufnahme. Allem Anschein nach war die Show so beliebt, dass für Kinder ein eigenes Spielzeug bzw.ein Merchandise-Artikel entwickelt wurde. Das kleine Mädchen hat offensichtlich Gefallen daran gefunden. Mit Teddybär und dem richtigen Getränk macht es noch mehr Spaß.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Medienservice 3.978)

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