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Der Erste Gedruckte „Museumskatalog“ Der Welt, Teil 1

Der erste gedruckte „Museumskatalog“ der Welt, Teil 1

Erzherzog Ferdinand II. (1529-1595) war ab 1564 Landesfürst von Tirol. Er ließ Schloss Ambras grundlegend umbauen und plante dabei auch Räumlichkeiten für seine umfangreiche Waffen-, Harnisch-, Gemälde-, Kuriositäten- und Handschriftensammlung ein. Ganz besonders am Herzen lag Ferdinand II. seine Sammlung von Rüstungen berühmter Herrscher und Feldherren. Er sammelte aber nicht nur Harnische von Freunden und Verwandten des österreichischen Herrscherhauses, sondern auch von Gegnern wie zum Beispiel Franz I. von Frankreich und Sultan Süleyman I. Für die Beschaffung dieser Objekte wurde ein ungeheurer Aufwand betrieben und so überrascht es nicht, dass Ferdinand II. für die Aufbewahrung und Präsentation dieser wertvollen Stücke 1589 ein zusätzliches Gebäude westlich an das Unterschloss, die sogenannte Heldenrüstkammer, anbauen ließ.

Außerdem beauftragte Ferdinand II. seinen persönlichen Sekretär und Kammerdiener Jakob Schrenck von Notzing, der auch in die schwierige und kostspielige Beschaffung der Rüstungen eingebunden war, mit der Erstellung eines Bildinventars der umfangreichen Sammlung. Der aus einem alten bayerischen Adelsgeschlecht entstammende Jakob Schrenck von Notzing (1539-1612) widmete sich dieser Aufgabe voller Energie und es entstand der erste im Druck erschienene „Museumskatalog“ der Welt, das so genannte „Armamentarium Heroicum“ (Ambraser Heldenrüstkammer).

Das Titelblatt liefert bereits viele wichtige Informationen über die Sammlung und den Inhalt des Buches: „Der Aller durchleuchtigisten und Großmächtigen Kayser / Durchleuchtigisten und Großmächtigen Königen und Ertzherzogen, Durchleuchtigisten und Hochgebornen Fürsten / wie auch Grafen / Herren vom Adel / und anderer treflicher berühmbter Kriegßhelden / die eintweder selbsten General und Feldtobristen in namhafften Feldzügen gewest / oder aber sonsten hohe und ansehliche Befehlch getragen / warhafftige Bildtnussen / und kurtze Beschreibungen ihrer so wol in Fridts- als Kriegßzeiten verrichten fürnembsten thaten und handlungen. Deren Waffen und Rüstungen zum Theil gantz, zum Theil stuckweiß […] fast auß allen Landen der Welt, theils mit grosser Mühe und Kosten zusammen gebracht […] in dem Fürstlichen Schloß Ombraß […] zu ewiger gedächtnuß auffbehalten werden.“

In diesem Artikel sind zwei Kupferstiche aus dem „Armamentarium Heroicum“ zu sehen: Das Titelbild zeigt Kaiser Maximilian I., das zweite Bild Kaiser Friedrich III.

(Stadtarchiv Innsbruck, AD-2)

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