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Das „Viennair“-Unglück

Das „Viennair“-Unglück

Am 21. Mai 1970, kurz vor 12:00 Uhr mittags, ereignete sich im Westen der Stadt ein Flugzeugunglück. Ein zweimotoriges Flugzeug der „Viennair“ stürzte wenige Sekunden vor der Landung am Innsbrucker Flughafen in den Inn. Augenzeugen berichteten von einer „Wasserfontäne“, als das Flugzeug mit etwa 170 km/h auf der Wasseroberfläche aufschlug, so die Tiroler Tageszeitung tags darauf. Umgehend rückten die Rettungskräfte mit einem Großaufgebot zur Unglücksstelle aus. Auch das Turbinen-Boot und die Taucher der Berufsfeuerwehr eilten zur Hilfe.

Auf unserem Titelbild sind vier der fünf eingesetzten Feuerwehrtaucher rechts im Schlauchboot zu sehen. Im Hintergrund auf der gegenüberliegenden Uferseite können zahlreiche Schaulustige das Geschehene kaum fassen. Einer von ihnen war der Innsbrucker Zahnarzt Dr. Herbert Radl, der mit seinem Auto auf der Bundesstraße 1a hielt und Hals über Kopf in die eiskalten Fluten des reißenden Flusses sprang, um den Opfern zu Hilfe zu eilen; jedoch vergeblich, da die „Strömung zu stark und das Wasser zu kalt“ war, so Dr. Radl gegenüber der TT.

Dem Artikel kann weiteres entnommen werden, dass zuerst die Gepäckstücke geborgen werden mussten, bevor die Taucher zu den Insassen vordringen konnten. Die Hoffnung, dass die Insassen den Absturz überlebt haben könnten, war zumindest bei einigen der neugierigen Beobachter zu diesem Zeitpunkt noch nicht gänzlich verflogen.

Tragischerweise kam aber jede Hilfe zu spät. Die sieben Passagiere der Kursmaschine konnten nur mehr tot geborgen werden. Die Trauer über dieses Unglück war groß. Der damalige Tiroler Landeshauptmann Eduard Wallnöfer drückte den Angehörigen der Opfer der Tragödie sein Beileid aus.

(Tiroler Tageszeitung, 22. Mai 1970, Nr. 115)

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-8766, 1970)

Autor: Lucas Brand

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Ein sehr interessantes Bild, Dr. med. dent. Herbert Radl starb 2009 mit 85 Jahren. Er war zum Zeitpunkt des tragischen Unglücks somit 46 Jahre alt.

  2. Kleiner Nachtrag zur Unfallsursache: Das Flugzeug hatte zuwenig Treibstoff an Bord. In der kritischen Phase kurz vor der Landung versagte der rechte Motor seinen Dienst. Ursache war schlichter Treibstoffmangel.
    Nachzulesen hier: https://www.baaa-acro.com/crash/crash-rockwell-grand-commander-680-innsbruck-7-killed

    Irgendwo habe ich gelesen (Vorsicht!), daß auch der zweite Motor keine Leistung erbrachte. Vermutet wurde, daß der Copilot durch einen Bedienungs- oder Kommunikationsfehler den Propeller des falschen, noch laufenden Motors in die luftwiderstandssparende Segelstellung bringen wollte und das Flugzeug in der Folge antriebslos abstürzte.

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