Das rote Innsbruck
Am 1. Mai 1951 feierten die Sozialistische und die Kommunistische Partei den Tag der Arbeit. Die Sozialisten hielten ihre öffentliche Kundgebung vor dem festlich geschmückten Landestheater ab. Dann bewegten sich der sechs Musikkapellen und etwa 3000 Menschen umfassende Zug vom Rennweg über den Burggraben und die Maria-Theresien-Straße in Richtung Triumphpforte. Die Bundesbahn, die Verkehrsbetriebe, die Arbeiterbäckerei und die Krankenkasse stellten die stärksten Abordnungen. Auf den mitgeführten Transparenten wurde Mieterschutz und Verbot der Kriegspropaganda gefordert.
Die Sozialistische Jugend trug Fahnen mit dem Zeichen der „Drei Pfeiler“, die als Symbol für den Kampf der Arbeiterbewegung gegen Faschismus, Klerikalismus und Kapitalismus bzw. Reaktion steht. Die „Drei Pfeiler“ sind auch auf dem blumengeschmückten IVB-Bus zu sehen. Teile der Bevölkerung bildeten am Straßenrand Spalier und schauten dem Umzug zu.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Sammlung Walter Kreutz, KR/NE-849, 1. Mai 1951)
Eine Kindheitserinnerung jagt die andere…Als Kind stand ich zu früher Morgenstunde am Erkerfenster umd den ersten C Obus zu sehen und seinen Maischmuck zu bestaunen. Und natürlich auch die nächsten und übernächsten.
Am Nachmittag war der Schmuck dann immer schlichter, eine Vorschau auf die späteren Jahre in denen diese Beschmückungen wie auch die Mannschaftsstärke des Umzugspersonals immer spärlicher wurden.
Fantastisches Bild wieder mal aus der Sammlung Kreutz. Danke!