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Das Palais Lodron

Das Palais Lodron

Das Palais in der Maria-Theresien Straße verdankt seine heutige Gestalt Josef Nikolaus Graf Lodron. Der Einfluss des ursprünglich italienischen Adelsgeschlechtes Lodron in deutschsprachigen Gebieten ging u.a. auf den Salzburger Fürsterzbischof Paris Lodron zurück, dem sowohl die Salzburger Universität als auch die (köstlichen) Trüffelpralinen der Konditorei Fürst ihren Namen verdanken. Zuvor hatten die beiden Teile des Doppelhauses zahlreiche Male den Besitzer gewechselt, von Prokuratoren an Kammersekretäre, über Hofkanzlisten zu erzherzoglichen Hof- und Feldtrompetern – wie zahlreiche andere Häuser der Neustadt, war es meist im Besitz von Beamten der wachsenden Verwaltung der Landesfürsten. Der Graf von Lodron, Herr zu Castell, St. Johann, St. Barbara, Zimberg, Castelroman, Castellano, Castelnovo, Pflegsinhaber der Stadt- und Schloss-Herrschaft zu Rattenberg, kaiserlicher Kämmerer und Hofkammerrat, erwarb 1744 das Doppelhaus, ließ es vereinigen und in zeitgenössischem Rokoko-Stil renovieren. Die Naht zwischen den vormals getrennten Häusern, die eigentlich durch die Lücke in der Anordnung der Fenster verraten wird, wurde bei der Renovierung der Fassade durch Stuck übertüncht. Das Dreistöckige Palais beherbergte die gräfliche Familie für beinahe 50 Jahre – eine der Bewohnerinnen war eine geborene Fugger. Anschließend kam das Haus in bürgerlichen Besitz, ehe es wieder an Graf Ludwig von Sarntheim verkauft wurde. Dieser adelige Herr bewohnte das Haus jedoch nicht mehr selbst, sondern vermietete es an mehrere Parteien. 1839 wurde es dann von einem der Kaufmänner erworben, an die es vermietet worden war, der es an seinen Geschäftspartner Josef Gugler übergab. Durch dessen Testament gelangte es schließlich in den Besitz der Familie Greil, an den Vater des späteren Bürgermeisters Wilhelm Greil.

(Team Stadtarchiv – Signatur Ph-8748)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Aufmerksame Passanten können an der Fassade das Monogramm WG entdecken. Diese Initialen stehen für den Hausbesitzer und legendären Bürgermeister Wilhelm Greil.

    P.S.: Einen Grafen Sarntheim, wie im Text, gibt es jedoch nicht, wenn schon, dann bitte Sarnthein. Dieselbe Verschreibung, wenn möglich, bitte auch in diesen Beiträgen von -heim auf -hein ausbessern:
    https://innsbruck-erinnert.at/vom-hotel-zum-rathaus/
    https://innsbruck-erinnert.at/gute-miene-zum-boesen-spiel/

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