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Das Mailänder Wappen Am Goldenen Dachl

Das Mailänder Wappen am Goldenen Dachl

Rund um den Erker beeindruckt den Betrachter eine Folge von achtzehn Reliefplatten aus Sandstein. Neben den bekannten Moriskentänzerreliefs und den zwei Reliefs auf denen Kaiser Maximilian I. dargestellt ist, gibt es acht – weniger beachtete – Wappenreliefs. Im Gegensatz zum ebenfalls von Maximilian I. in Auftrag gegebenen Wappenturm (ehemaliges Stadttor Innsbrucks) finden sich hier aber nur Wappen von Besitzungen und Ländern, die dem Kaiser tatsächlich gehörten.

Das Titelbild zeigt eines der Wappen am Erker des Goldenen Dachls. Es steht für das Herzogtum Mailand, der Heimat von Bianca Maria Sforza, der zweiten Ehefrau Maximilians I. Das Schriftband trägt die Aufschrift „Herzog von Maila[n]t“. Den auf dem Schild dargestellten „Biscione“ – die Schlange mit einem Kind im Maul – übernahm die Familie Sforza von der im Jahr 1447 ausgestorbenen Familie Visconti, die vor ihr in Mailand herrschte. Heute ziert der „Biscione“ unter anderem das Logo der Automarke Alfa Romeo.

(Stadtarchiv Innsbruck, P-980)

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare
  1. So!!! Und jetzt kann ich nur hoffen, daß jemand das Steckenpferd der Heraldik so perfekt reitet, daß er uns erklären kann, ob diese gekrönte Boa constrictor das Kind frißt – oder es gerade – da ungenießbar! – ausgespukt hat.
    Und was bedeutet die beidseitige Reihe der (Feuer-) Löschwasserkübelen? War damals sowohl bei desn Sforzas als auch beim Kaiser Max „Feuer am Dach“ – in welcher Hinsicht auch immer?
    Oder waren die Kübel gar nicht für Wasser gedacht, sondern für den Münztransport von Mailand zum klammen Kaiser?

    1. Die erste Frage muss wohl unbeantwortet bleiben:

      „Eine grün tingierte, eine rote menschliche Figur ausspuckende (nach anderer Auffassung auch fressende) S[chlange] war das Wappenbild der Visconti.“ (Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Regenstauf 2006, S. 351 f.)

      „Der Biscione ist in der Heraldik eine gemeine Figur und ein Wappentier mit eigenem Namen. Dargestellt wird er als große, gewundene Schlange, welche einen Menschen verschlingt oder, nach anderer Interpretation, ausspeit.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Biscione_(Heraldik))

      1. Ich seh‘ das etwas romantischer: Der dicke Mercedes wartet auf ein Brautpaar, das demnächst strahlend aus dem Trausaal kommen wird. Von den Reliefs kann die Hochzeitsgesellschaft zum Glück nicht getroffen werden, die befinden sich, wenn ich mich richtig erinnere, im Ferdinandeum. Oder in der Werkstätte des Bildhauers Franz Roilo 😉

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