Das kann nicht Innsbruck sein! – XXII
Heute blicken wir – wohl nicht in Innsbruck – über eine Siedlung mit schmucken Häusern mit Gärten. Die Gegend scheint mit ein paar besseren Wegen oder schmalen Sträßchen erschlossen zu sein. Möglicherweise erahnt man auf dem Gebäude im Vordergrund auf dem Türmchen ein Kreuz. Das ist aber dann eher eine Kapelle als eine Pfarrkirche. Überhaupt scheint es mit kommunaler Infrastruktur eher mau bestellt zu sein. Keine Eisenbahn, keine ganze Straßenbahn, aber auch keine Autos. Es muss also irgendeine abseitige Gegend sein. Auch sonst gibt es keinerlei bauliche Bemerkenswertigkeiten (schönes Wort, finde ich).
Bis auf einen dunklen Schatten auf der Straße sind auf den ersten Blick auch keine Menschen zu erkennen.
Innsbruck kann es natürlich nicht sein. Wo ist denn das Goldene Dachl? Wo die Nordkette? Im Süden würde man ja die Sprungschanze sehen müssen. Oder zumindest Schloss Ambras.
Aber wenn es schon nicht Innsbruck ist, wo könnte es denn sonst sein?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)
Da getraut sich jetzt niemand etwas zu schreiben – oder?
Eindeutig der Hamburger Hafen. Aber wer traut sich das schon zu schreiben? Man sieht je keine Flugzeuge.
Ernsthaft jetzt: Man erkennt die Bergiselsiedlung natürlich sofort und weiß auch obwohl es den Anschein hat, daß man zur Lemmenhofwiese nicht grad so ebenerdig hinüberspazieren kann, aber den Blickwinkel und die noch freien Flächen muß man schon einmal genießen. Der Reselehof ist noch im Originalzustand zu sehen, und linkerhand, über der sanften S-Kurve der alten Brennerstraße steht zwischen den Bäumen das Haus, welches kurzfristig einmal Kandidat für das Jeneweinsche Rätselhaus gewesen ist. Zumindest hätte man das Leuthaus im Hintergrund gehabt, Fehlender Schlot und zusätzlicher Balkon zertrümmerten die Hypothese. (https://innsbruck-erinnert.at/ein-zweiter-versuch/)
Siedlung nannte man diese Agglomeration im besten Innsbrucker Salonsepplstil allerdings auch nie. Zu hochnäsig?
….nicht nur das Leuthaus, Herr Hirsch, sondern auch die Kamine der Neurautgasse dahinter und das (frühere – bekrönte) Ende der Friedhofsarkaden vor dem Leuthaus…..
Ein sehr nettes Déjà-Vu-Erlebnis, vielen Dank! Die guten Bilder kann wie im Fernsehen die „Evergreens“ man ruhig öfter wiederholen. Eben dieses fesche Bild hat fast unlängst nämlich auch schon Herrn Aichner zu einem Beitrag mit allerhand Bemerkenswertigkeiten inspiriert. Herr Hirsch hat damals das Bild bereits eingehend besprochen und kommentiert:
https://innsbruck-erinnert.at/eine-ungewohnte-perspektive/
Wenigstens hab ich jetzt ungefähr gleich kommentiert. Einzig den Kiosk hab ich diesmal übersehen, obwohl er als ehemaliges Akzishäuschen gerade wieder einmal aufgetaucht ist. Wobei ich mich frage, ob das mit dem Akzishäuschen an dieser Stelle auch stimmt, das wurde immer als Kommunalbau der Stadtwerke bezeichnet. Ein in der Funktion eines Akzishäuschen gleichwertiges „Zollhaus“ stand weiter unten, etwa gegenüber der Museumsremise.
Hätte mich doch wirklich gewundert, wenn Sie, Herr Auer, das Duplikat nicht entdeckt hätten. Ich glaube, dass dies ein extra Service des Stadtarchivs für Sie ist – eine zusätzliche Rätselaufgabe 😉