Cesti in Innsbruck – damals und heute: Teil 1 – Das „Cesti – Haus“
Liebhaber der Alten Musik wissen schon, von wem hier die Rede ist …
Deshalb begeben wir uns auf Spurensuche: Marc Antonio Cesti (geb. 1623 in Arezzo, gest. 1669 in Florenz) trat mit 14 Jahren dem Franziskanerorden bei, da dies für ihn die einzige Möglichkeit war, zu einer musikalischen Ausbildung zu kommen. Er wurde Sängerknabe mit außerordentlichem Talent und in weiterer Folge Domkapellmeister in Volterra. Seine ersten Opernauftritte in Florenz missfielen dem Franziskanerorden sehr. Cesti begann, selbst zu komponieren und wandte sich nach Venedig. 1651 kam dort seine erste Oper „Cesare amante“ zur Aufführung.
1652 bereiste der musikbegeisterte Erzherzog Ferdinand Karl von Tirol die Toskana und lernte in Florenz den damals 30-jährigen Cesti kennen. Er merkte, dass der außerordentlich begabte Musiker und Komponist der Richtige für seine ehrgeizigen Opernpläne in Innsbruck war und es gelang ihm, Cesti nach Innsbruck zu holen. Hier wurde Cesti Hofkapellmeister und sehr bald Musikdirektor des Hoftheaters.
Dem Franziskanerorden missfiel das weltliche Leben Cestis zunehmend und so wollte dieser zum weltlichen Orden von „Santo Spirito in Sassia“ übertreten. Doch weil dafür hohe Eigenmittel erforderlich waren, schenkte Erzherzog Karl Friedrich ihm das Haus in der Pfarrgasse 5, welches Cesti in späteren Jahren gegen die Alte Plattnerei, das spätere Alte Landhaus in der Maria-Theresien-Straße 45 eintauschte. Und so konnte Cesti in Innsbruck weiter verbleiben und komponieren.
(Zur Renovierung des Hauses Pfarrgasse 5 siehe den Beitrag „Vorher – Nachher“)
Fortsetzung folgt …
(Fotos: privat. Text: S. Bader)