skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Biberbau Bachabwärts

Biberbau bachabwärts

Unser Chronist hat eine Gruppe Zweifußbiber dabei beobachtet, wie sie versuchen, den durch Innsbruck fließenden Bach aufzustauen. Der Zeitpunkt kann aus der Errichtung der später diesen Damm nützenden Hungerburgbahn errechnet werden – also 1906.

Zweifußbiber (castor sapiens) leben an Land und sind ihren vierbeinigen Artgenossen in so gut wie allen olympischen Disziplinen außer dem Skisprung weit unterlegen. Letztere haben ja in den 2010er Jahren beschlossen, dem etwas überkanalisiert durch Innsbruck gespülten Inn eine zweite Chance zu geben und wer gelegentlich zwischen Malfattiheim und Turnusvereinshaus promeniert, kann sich die amüsanten Resultate der Nagerwettkämpfe an den Spuren der an- und abgefressenen Weiden ansehen. Nachts treffen sich Klubs von tierfreundlichen Taxifahrern am gegenüber liegenden Innufer, um sich mit ihren Nachtsichtgeräten die Nachtschicht zu verkürzen. Angeblich soll letzten Sommer eine Abordnung der Wildtieruniversität Perth/Australien zwei Wochen im Hotel Heimgartl tagsüber an der Hotelbar abgehangen sein, um bei Einbruch der Dämmerung an den Ufern des vor der Haustür plätschernden Alpenstroms im Lichte ihrer Taschenlampen heitere Grillabende zu verbringen. Immer wenn es dunkel wurde, zückten sie ihre Notizblöcke und protokollierten penibel die Frequenz der vorbeiziehenden Biberfamilien, die etwas weiter unten beim Zusammenfluss von Sill und Inn ihre Behausungen haben. Die dabei gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse stehen kurz vor der Veröffentlichung und könnten zu einem großflächigen Ansiedlungsprojekt auf dem fünften Kontinent führen, so bald dort die Probleme mit den Einreiseformalitäten gelöst sind.

(Stadtarchiv Innsbruck, Sammlung Nemec Brunner)

(Stadtarchiv Innsbruck, Sammlung Kreutz, KR/NE-8767, 8768, 8769)

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare
    1. Ich finde gepflegter Unsinn hilft am besten gegen Nachrichtendepression. Und danke für die Datumskorrektur, lb. Herr Auer!

  1. Im Text steht als Datierung „vor 1902“. Dies erscheint chronologisch etwas zu früh zu sein, weil die Hungerburgbahn in den Jahren 1905/06 errichtet wurde. Die Villa Jachmann wurde ebenso 1905 gebaut. Eine korrekte Datierung dürfte daher wohl ca. 1905 sein….

  2. Die Fotos sind laut den Zeitungsarchiven von Anfang März 1906!

    Die Salzburger Chronik für Stadt und Land vom 10. März 1906 schreibt:
    „Der Bau der neuen
    Innbrücke für die Hungerburgbahn oberhalb der
    Kettenbrücke macht rasche Fortschritte. Das Gerüst
    ist bald vollendet, so daß mit der Aufmontierung
    der Brücke in kurzer Zeit begonnen werden kann.“

  3. Eine wunderbare Idee und wirklich großartige Leistungen der Zweifußbiber beim Gerüst sowie den umliegenden Bauwerken!
    Naturforscher aus dem Osten müssen nicht eigens bis zur Innbrücke pilgern, – auch rund um die Prinz Eugen-Brücke sind die Vierfuß-Kollegen ganz massiv an der Arbeit!

Schreibe einen Kommentar zu Josef Auer Antwort auf Kommentar entfernen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche