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Ausgezeichnete Köpfe_Teil 4

Ausgezeichnete Köpfe_Teil 4

Am 2. Mai 1931 feierte die Sängervereinigung „Wolkensteiner“ ihr 20-jähriges Gründungsfest. Aus diesem Anlass wurde am 24. April 1931 im Stadtsenat der Antrag eingebracht, dass man Prof. Pöll, der sich große Verdienste um das Musikleben der Stadt erworben hat, auch einen Ring geben solle, wie man ihn seinerzeit Exl gegeben hat.

Der Antrag wurde angenommen und der Betrag von 140 S bewilligt. Bürgermeister Fischer überreichte am 3. Juni 1931 Josef Pöll für seine und stellvertretend für die Sängervereinigung „Wolkensteiner“ überragenden Verdienste um die heimische Kunst den Ring der Stadtgemeinde.

Josef Pöll wurde am 8. März 1874 in Heiligenkreuz bei Hall geboren. Großteils wuchs er im Zillertal auf. Nachdem Besuch der Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck, unterrichtete er ab 1920 dort Zeichnen.
Josef Pöll interessierte er sich schon früh für das Volkslied. Seit 1904 war er Mitglied der staatlichen Kommission, die mit der Sammlung von Volkslieder beauftragt war. Bald begann er zu komponieren. Die Mundarttexte dazu dichtete er selbst. Seine Volkslieder „ Die Kasermandln“ und „ Mei Hoamatl hab im Zillertal drin“ sind bis heute sehr populär.

Zum ersten Mal wurden 1921 einige seiner Liedern von der Sängervereinigung „Die Wolkensteiner“ aufgeführt. Für den Männerchor bearbeitete er rund 30 Lieder von Oswald von Wolkenstein, und machte damit den Dichter einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Von 1924 bis 1938 war Josef Pöll Sangwart bei den Wolkensteinern. Unter seiner Führung fanden Konzertreisen ins Ausland statt: München, Stuttgart, Dresden, Leipzig, Köln, Berlin waren nur einige der Stationen.

Neben der Musik beschäftigte er sich intensiv mit der Naturkunde. Ab 1928 betreute er das Herbarium des Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und verfasste zahlreiche Aufsätze über die Tiroler Berg- und Pflanzenwelt.

Zusätzlich zum Ehrenring der Stadt Innsbruck erhielt Josef Pöll 1934 das Ehrendoktorat der Universität Innsbruck und 1938 den Mozartpreis der Stadt Salzburg.

Am 21. Juni 1940 verstarb der Komponist und Mundartdichter Josef Pöll. Ein Jahr nach seinem Tod wurde eine Straße in Amras nach ihn benannt.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Konzertprogramm der Sängervereinigung Wolkensteiner zum 20-Jahr-Jubiläum, Div-5295, 1931)

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