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Der Dichter Und Schriftsteller Arthur Von Wallpach

Der Dichter und Schriftsteller Arthur von Wallpach

Der Dichter und Schriftsteller Arthur von Wallpach zu Schwanenfeld wurde am 6. März 1866 in Vintl im Pustertal als Sohn des Holzhändlers Anton von Wallpach geboren. Die Familie übersiedelte nach Innsbruck und betrieb eine Samenhandlung im Haus Innrain Nummer 14, die Arthur von Wallpach im Jahr 1890 von seinem Vater übernahm und bis ins Jahr 1938 weiterführte. Die folgende Abbildung zeigt ein vorgedrucktes Rechnungsformular der Firma, das handschriftlich mit Datum, gelieferter Ware, Preis und Adressat der Lieferung ausgefüllt wurde. Auf der Rückseite des Formulars befinden sich die Verkaufs- und Lieferbedingungen.

Im Jahr 1894 erwarb Arthur von Wallpach die Burg Anger bei Klausen – die sich zu diesem Zeitpunkt in einem sehr schlechten Bauzustand befand – und ließ sie grundlegend restaurieren. Die Burg wurde in Folge zu einem Zentrum der liberalen und deutsch-nationalen Bewegung in Tirol. Dort fanden neben Sonnwend- und Julfesten, die im „germanischen Stil“ gefeiert wurden, auch zahlreiche Treffen der freiheitlich gesinnten und antiklerikal ausgerichteten Gruppierung „Jung-Tirol“, der zahlreiche Tiroler Kunstschaffende angehörten, statt. Die Gruppierung gab die Zeitschrift „Der Scherer“ heraus bei der Wallpach mitarbeitete. Im Jahr 1909 publizierte er in der Literatur-Zeitschrift „Der Föhn“, von 1910 bis 1914 in der Kulturzeitschrift „Der Brenner“ und von 1927 bis 1938 in der Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde „Der Schlern“.

Arthur von Wallpach schrieb hauptsächlich Lyrik. Seine Gedichtbände wurden zumeist in kleineren Verlagen in Österreich verlegt. Die Gedichtbände „Tiroler Blut“ und „Heiliges Land“ erschienen dann im Verlag Georg Müller in München. Im Ersten Weltkrieg war Wallpach als Kaiserjägerleutnant in den Sextener Dolomiten im Einsatz und verfasste in dieser Zeit Kriegslyrik. Nach einer schweren Typuserkrankung im Jahr 1917 wurde er von der Front beurlaubt und als Getreide-Anbau-Offizier in Klausen eingesetzt, wo er nach dem Kriegsende eine Filiale seiner Innsbrucker Samenhandlung eröffnete.

Im Jahr 1939 optierte Arthur von Wallpach für Deutschland, blieb aber im Endeffekt doch in Südtirol. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges erhoffte er sich einen Sieg Deutschlands und veröffentlichte noch im Jahr 1945 Durchhaltegedichte im „Bozner Tagblatt“ und in den „Innsbrucker Nachrichten“. Arthur von Wallpach starb am 30. Juni 1946 in Klausen. Sein Nachlass und seine Bibliothek werden im Brenner-Archiv der Universität Innsbruck aufbewahrt.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-26596, Fir-527-1, Ho-Ex-0952)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Ja, und jetzt versteh ich endlich, warum im Volksschul-Lesebuch-Gedicht „Föhn“ soviele gärtnerische Metaphern vorkommen, z.B.
    „…pflückt den Schnee und läßt die Sonne
    säen ihre goldnen Saaten….
    oder
    „kraftvoll recken sich die Tannen
    und was morsch ist, das zerschmettert.“
    oder
    „…wirft er rauschend warmen Regen
    auf der Erde braune Schollen
    und es regt sich grüner Segen…“
    Jawohl! Da sprach ein Meister seines Faches, ein Samenhändler. (Sind Samen nicht meistens braun, manchmal auch schwarz?)

  2. Ich muß mich entschuldigen!
    Das Lesebuchgedicht ist nicht vom Wallpach, sondern von Eberhard von Weittenhiller. Das kommt davon, wenn das Lesebuch der 3.und 4,Kl.VS schon längst nicht mehr existiert…!!!

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