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Archivding Der Woche

Archivding der Woche

Wieder einmal begeben wir uns gemeinsam in das Depot für unsere dreidimensionalen Objekte. In den unzähligen Regalen stehen viele verschiedene Gerätschaften, die sich im Laufe der Zeit im Archiv angesammelt haben. Unsere treuen LeserInnen haben in der Vergangenheit schon die eine oder andere Kuriosität vergangener Zeiten hier gesehen. Auch heute fällt unser Blick wieder auf ein solches schwer zu identifizierendes Stück. Auf den ersten Blick gibt das schlanke Objekt mit schwarzem Sockel und silbernem Griff wenig Information preis, aber bei genauerem Betrachten lässt sich erahnen, was man mit dem Ding ungefähr machen kann. Womöglich kann uns jemand aus unserer Leserschaft Genaueres sagen? Soviel sei verraten – es handelt sich hier wiederum um ein Gebrauchsobjekt aus städtischer Verwendung, wenngleich die ganz exakte Art und Weise auch bei uns nicht mit Sicherheit geklärt ist…

Auflösung: Es handelt sich hier um einen Stanzer aus dem Rathaus es wurden damit früher u.a. Plakate gestanzt, um so die Bezahlung der Steuer zu bestätigen.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Re-550)

Dieser Beitrag hat 11 Kommentare
  1. Eine Lochstanze zum Entwerten eines Dokuments könnte das sein. Eine Imbusschraube erlaubt das Wechseln des Stanzeisens, Kreis, Stern, Kreuz.

  2. Mit dem verhältnismäßig langen Hebel kann eine entsprechende Kraftwirkung erreicht werden. Es sieht so aus, als sei dieser konische Fixierbügel (?) nicht verstellbar. Der Abstand zur Auflagen-Platte ist relativ gering. Das zu stanzende Material kann also nicht allzu dick gewesen sein, dafür aber ziemlich stark/hart, sonst hätte ich an einen Stapel Akten gedacht (ähnlich den Gerichtsakten), die man zwecks Archivierung lochen und bündeln musste. Aber so?

    Vielleicht hat man damit Leder für irgendwelche (Ehren-)Urkunden gestanzt oder Metallplatten für Türschilder o. Ä..

    Es wird ja wohl nicht dazu gedient haben, dass sich die Magistratsbeamten aufgrund ihrer bescheidenen Gehälter die Gürtel enger schnallen mussten und das Gerät zur Verfügung gestellt bekamen, um zusätzliche Löcher in diese zu stanzen.

  3. Möglicherweise ist das die Stanze vom Stadtsteuerant, mit welcher in den 1970ern die angemeldeten/versteuerten Plakate sowie Eintrittskarten gestanzt wurden!?
    Dies erfolgte in der ersten Zeit mit den von Herrn Hirsch beschriebenen Symbolen …

  4. Ich komme auch immer mehr zu der Ansicht, dass es sich hier um einen sog. Plakatlocher handeln dürfte.
    Früher oder heute noch wurden die kleinen Plakate gelocht um je nach Anzahl die sog. Ankündigungssteuer zu bezahlen. Die geklebten Plakate wurden von Beamten der Stadt kontrolliert ob sie ja diese Lochung aufwiesen. Das Muster der Lochung konnte mit verschiedenen Stempeln verändert werden.

      1. Jetzt haben Sie aber ordentlich Gas gegeben, Herr Herbst, und mit den „Lösungs-Altlasten“ so richtig aufgeräumt. Die Leserschaft (jedenfalls mich) erfreut’s und Sie fühlen sich vermutlich erleichtert. Haben Sie vielen Dank!

  5. Auch von mir herzlichen Dank, Herr Herbst!

    Das Ding bringt mir bis heute kein Glück: Nachdem ich es bereits am 29. August erraten hatte, ist die opulente Siegerprämie jetzt sicher schon Herrn Schneider überwiesen worden …

    Das Gerät hat mich viele Stunden gekostet, weil die Plakate vom Rauchdruck in Neu-Rum geholt und dann ins Stadtsteueramt geschleppt werden mussten. Die Standard-Zeitangabe der mäßig freundlichen Herren fürs Abholen war immer „2 Tage“, – und diese traf oft nicht zu. Also einfach nocheinmal kommen.
    Damals habe ich das Ding nie zu Gesicht bekommen, und jetzt ist mir schon klar, dass dabei wenig Lust und Effizienz im Spiel war.

    Bei der Betrachtung der alten Plakate im Stadtssal vor dem Abriss habe ich jedenfalls auch besonders auf die gestanzten Symbole geachtet …

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