Archivding der Woche
Am 12. Oktober 1857 begann die von Franz Thurner und seinen Mitstreitern ins Leben gerufene „Innsbrucker Rettungs-Abtheilung“ mit den praktischen Übungen „am Gebäude der s. g. Konvict-Kaserne“, wie einer Zeitungsnotiz zu entnehmen ist. „Interessant ist es anzusehen, wie die rüstigen und gewandten Herren Mitglieder dieser neugebildeten Rettungsabtheilung mittelst ihrer nur ein Stockwerk hohen Leitern bis zum dritten Stock emporklimmen, indem selbe von einem Fenster der untern in jenes der obern Etage ihre mit eisernen Hacken oben versehenen Leitern einhängen, und endlich oben angekommen, den Menschenrettungs-Schlauch dort befestigen und einen Mann nach dem andern durch selben aus dritter Etage schnell und gefahrlos zur Erde niederlassen, welche Rutschpartieen manchmal große Heiterkeit erregen.“ (IN v. 13.10.1857)
Die neue Rettungsabteilung konnte sich rasch in der Stadt etablieren. Nur wenige Monate, nachdem sie den Übungsbetrieb aufgenommen hatte, erschienen die vom stellvertretenden Bürgermeister Joseph Ritter von Peer genehmigten Statuten, Dienstregeln und Übungen bereits im Druck (siehe Titelbild).
Diese, für die Innsbrucker Feuerwehrgeschichte äußerst bedeutene Quelle, gelangte erst vor wenigen Wochen zu uns ins Archiv, und eröffnet bislang unbekannte Einblicke in die Gründerzeit des Feuerwehrwesens. Neben den organisatorischen Bestimmungen und den Funktionären (darunter u. a. Karl Adam, Rudolf Rhomberg und Hans Riegl) sind natürlich die Übungsvorschriften besonders interessant. Aber überzeugen Sie sich selbst! Ich wünsche eine anregende Lektüre 🙂
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)