Alles Arzl! – I
Liebe LeserInnen,
haben Sie sich auf dieser Website schon einmal rechts oben auf den Button „Stadtplan“ verirrt? Dann haben Sie vielleicht gesehen, dass manche Stadtteile besser, andere schlechter von uns dokumentiert wurden. Die äußeren Stadtteile sind offensichtlich weniger gut vertreten als die Innenstadt. Eines der Schlusslichter bildet – neben Sieglanger, Vill, dem O-Dorf und der Höttinger Au – auf jeden Fall Arzl. Das liegt natürlich nicht daran, dass wir Stadtarchivaner diesen Stadtteil nicht leiden können, nein: Zum Einen schreibt natürlich jede/r vorrangig über die Stadtteile, die er/sie gut kennt, da hier auch die meisten Geschichten und Anekdoten erzählt werden können und viel Bekanntes dabei ist. Außerhalb wird die Wissenslage oft etwas dünn (und, zugegeben, auch wir tun manchmal ganz gern so, als ob wir „alles“ wüssten ;-)). Zum Anderen gibt es bei vielen Stadtteilen einfach sehr sehr wenige Bilder, und wenn, dann wissen wir, wie gesagt, oft gar nicht was drauf ist. Genau so einen Fall haben wir bei dem hier neu im Stadtarchiv aufgetauchten Fotoalbum. Es handelt sich um eine Baubestandsaufnahme mit dem Titel „Arzl-Dorf“ aus den 1940er Jahren, die das Bauamt der Stadt Innsbruck möglicherweise im Zuge der Eingemeindung Arzls (1. April 1940) angelegt hat. Dabei wurden die Gebäude abfotografiert, der Zustand, das ungefähre Baualter und einige zusätzliche Details niedergeschrieben. Was fehlt sind allerdings Geschichten, Anekdoten, kurz das „Leben“, die „Seele“ der Gebäude. Kein Haus- vulgo oder Name der Familie oder evtl. Betriebe die hier beheimatet waren, sind uns bekannt. Und hier hoffe ich ein bisschen auf Ihre Hilfe – womöglich können Ur- oder ehemalige ArzlerInnen, oder auch einfach Arzl-Sparzierer und -Liebhaber uns an ihrem Wissen oder an Geschichten zu den Gebäuden teilhaben lassen. Als „Entschädigung“ gibt’s von uns ein paar schöne, bisher unbekannte Aufnahmen. Auch Gebäude-Wünsche werden, sofern ein Foto im Album enthalten ist, gerne angenommen.
Auf unserem Titelbild sehen wir das damalige Gebäude Arzl Nr. 1, mit Gemeinderatsbeschluss von 3.12.1964 umbenannt in Rumerstraße 10. Laut Bestandsaufnahme handelt es sich um ein „Wohnhaus mit angebautem Wirtschaftsgebäude“. Baujahr: ca. 1860; Bauzustand: „mittelmäßig“.
Das ehemalige Haus Arzl Nr. 2, heute Arzler Straße 208. Die Grundelement des Gebäudes sind bis heute ziemlich gleich geblieben (Vgl. Google Maps), v.a. am Gebälk des Giebels ist dies zu erkennen. Das Bild neben dem Fenster im 1. Stock ist hingegen verschwunden. Verschwunden sind auch der Brunnen (zumindest in dieser Form – ein Brunnen findet sich heute aber noch auf der gegenüberliegenden Straßenseite) und der „Lettn“ auf der damals noch nicht geteerten Straße.
Auf dieser Ansicht des Hauses Nr. 2 ist am linken Bildrand noch ein Marterl zu erkennen – auch dieses ist heute nicht mehr vorhanden.
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-A-24456-1; -2)