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Ab Ins Tivoli – Aber Wann?

Ab ins Tivoli – aber wann?

Jetzt! Das wird dieser Tage angesichts des sommerlichen Wetters öfters die Antwort gewesen sein, insbesondere bei Eltern mit Kindern. In deren Fall dann aber ins Freibad Tivoli. Das heutige Titelbild hingegen zeigt unverkennbar den Sportplatz Tivoli, der auf diesen Seiten schon mehrmals Thema war. Man tippe nur „Tivoli“ in die Suchfunktion ein, um dann natürlich wieder vor die Wahl zwischen Wasser- oder Rasenballsport gestellt zu werden.

Aber ich schweife ab. Im Zuge der Recherchen für die Leopold Stastny-Ausstellung, die am Dienstag eröffnet wird, bin ich auf das heutige Titelbild gestoßen. Und das gibt mir einige Rätsel auf.

Datiert ist es in unserer Datenbank auf 1945. Beim Blick auf die Holzkonstruktion und die Frakturschrift scheint das durchaus glaubwürdig. Beim Blick auf Fahnen und Wappen ist auch klar: entweder nach 1945 oder aber vor 1938, bzw. vielleicht sogar vor 1934? Aber dann, Stichwort Wappen, was hat es mit dem mittleren Wappen auf sich? Olympische Ringe! Man denkt als gelernter Innsbrucker natürlich sofort an 1964/1976. Aber zu diesem Zeitpunkt war der vormalige Sportplatz schon längst (genauer gesagt seit 1948-1953) durch einen Um- und Ausbau mit Betontribünen zum modernen Stadion erhoben worden. Und auch der W1-Nebenplatz präsentierte sich zu Olympia-Zeiten in ganz anderem Kleid.

Interessanterweise konnte ich in den mittlerweile doch zahlreichen Abbildungen zum Tivoli-Sportplatz auf dieser Seite diesen Eingang nirgends erspähen. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass Sie mich eines besseren belehren. Überraschenderweise stieß ich dann aber doch noch einmal auf diese Darstellung. Und zwar auf einem undatierten Schaubild des Stadtbauamtes, von dem Kollege Herbst mutmaßte, es sei nie realisiert worden. Was hiermit widerlegt werden kann. Ebenso wie die Kommentare eines entfesselten Herrn Hirschs, der das Schaubild gleich viermal als den Eingang zum Besele identifizierte. Möglich, dass das in dieser – noch ungeklärten – Zeit das 0815-Schema für einen Sportplatz-Einlass war. Oder dass die Konstruktion beim Nachkriegs-Umbau vom Tivoli ab- und beim Besele wieder aufgebaut wurde. Sowohl Foto als auch Schaubild sind aber zumindest eindeutig der gleiche Eingang zum Tivoli-Sportplatz. Inklusive dreier Wappen – die aber am Schaubild noch ohne die Olympischen Ringe des Fotos auskommen.

Alles etwas verwirrend. Summa summarum: Ab durch das Tor, ab ins Tivoli – aber wann?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-11257)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Dieses Zeugs überm Eingang atmet für mich den „Geist“ Mitte – 2.Drittel der Dreißigerjahre (Olymp.Spiele in Deutschland!), als auch hierzulande das Wort „deutsch“ für alles Gute, Schöne und Positive im Schwange war.

  2. Das mittlere Wappen stellt wohl einfach die olympischen Spiele dar, unabhängig vom Innsbruck-Bezug 1964/76. Die olympische Spiele der Neuzeit wurden 1894 gegründet, ab 1908 ist Fußball eine offizielle Disziplin. Das mittlere Wappen dürfte mit dem Lorbeerkranz auf die antiken Spiele und mit den fünf Ringen auf die neuzeitlichen Spiele hinweisen.
    Auf dem Luftbild 1940 dürfte der Eingang in der Südwestecke sichtbar sein, ebenso 1953 und 1958. Im Oktober 1946 ist hier eine ziemliche Gstettn.
    Die Stadtpläne ab 1903 zeigen hier eine schräge Parzellengrenze an der sich der Eingang dann orientieren dürfte. Der Plan von Josef Redlich ist 1914 mit Spielplatz beschriftet, L. Aegertner 1920 mit Sport- u. Spielplatz, Stadtvermessungsamt 1939 Sportplatz und zwei Gebäude…
    Ich tendiere wie Frau Stepanek zu einer vorkriegszeitlichen Datierung.

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