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Bade- Und Waschanstalt

Bade- und Waschanstalt

Das heutige Bild wurde in gewisser Weise in diesem Blog schon einmal präsentiert, allerdings nicht als Foto sondern als Grafik auf einem Freischwimmer-Diplom. Heute folgt das passende Bild dazu, das zwar nicht exakt dieselbe Darstellung und die gleiche Perspektive bietet, aber die Ähnlichkeiten sind doch sehr groß. Abgebildet ist die Bade- und Waschanstalt Innsbruck. Zum Zeitpunkt der Eröffnung im Jahr 1882 besaß die Anstalt die Adresse Maximilianstraße 4 – heute würde das Objekt die Adresse Salurnerstraße 4 führen. Allerdings steht das Bad heute nicht mehr und auch die bauliche Situation war etwas anders: auf dem im Bildvordergrund zu sehenden Bereich mit den Bäumen befände sich heute die Ecke Adamgasse/Salurnerstraße. Ebenfalls an dieser Stelle verlief der Sillkanal. Im Bild kann man diesen erahnen – auch durch die beiden Brücken, die zum Schwimmbad und zur Waschanstalt führen.

Ein Bauakt zu der Errichtung der Badeanstalt hat sich leider bei uns nicht überliefert, es gibt lediglich einen Verweiszettel auf einen Bauakt aus dem Jahr 1881, der jedoch ins nichts führt, was leider keine Seltenheit ist. Wir haben allerdings einen Plan von der Situation des Gebietes in unseren Beständen, der die Lage der Badeanstalt etwas illustriert. Der Plan wurde angefertigt, als die Verbindung von Maximilianstraße zum Bahnhof diskutiert wurde, und was 1907 mit dem Abbruch der Engelmühle schließlich auch erfolgt ist. Auf dem Plan kann man jedenfalls den Standort der Waschanstalt ganz gut nachvollziehen.

Die Anstalt selbst war ein wahres Multifunktionsobjekt und umfasste eine Badeanstalt mit Sauna- und Dampfbädern, eine Abteilung zum Waschen von Wäsche und schließlich ein Schwimmbad. Schon bei der Eröffnung galt es als neue Attraktion der Stadt – einen Eindruck von der Ausstattung und dem technischen Schnickschnack der Anstalt erhält man in diesem Artikel. Im Jahr 1890 übernahm Konstantin Nicolits die Führung der Anstalt, er betrieb sie bis 1917. Wegen fehlender Investitionen war das Bad damals schon in die Jahre gekommen und die neuen Besitzer vermieteten das Objekt zu anderweitigen Nutzung. Erst 1926 wurde an der Stelle dann mit dem Bau des Städtischen Bads begonnen und im folgenden Jahr abgeschlossen.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum KR-Pl-3100)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Sehr interessant, danke! Ich wusste nicht, dass vor dem Städtischen Dampfbad Salurner Straße dort schon ein aus drei Gebäuden bestehendes Badehaus mit Wannenbädern, Hallenbad und Wäscherei war.
    Der ausführliche IN-Artikel beschreibt dieses wirklich sehr detailliert und ist äußerst interessant zu lesen. Kurz vor dem Ende der Dampf- und Gas-Ära errichtet, erfolgte die zentrale Grundwasserförderung und -aufbereitung via Dampfkessel und Dampfpumpen, das Wasser kam nicht aus dem Sillkanal, sondern aus einem Grundwasserbrunnen, der aus nur 15 m Tiefe 600 l pro Minute lieferte – mit diesem Wissen könnten wir heute vielleicht auch noch was anfangen; das sind 3 größere Badewannen. Beleuchtet wurde mit Stadtgas. Existieren davon Innenraumfotos?

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