skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv

Über Fehden und Bier – Das Schloss Starkenberg

Der dritte Teil meiner Ausflüge zu Nordtiroler Burgen führt mich heute zum Schloss Starkenberg bei Tarrenz. Das heutige Titelbild dürfte zwischen 1890 und 1930 entstanden sein.

Während das heutige Schloss den allermeisten Tirolerinnen und Tirolern wohl eher für das nach ihm benannte Bier „Starkenberger“ bekannt sein dürfte, blickt dieser Ort allerdings auf eine lange und bewegte Geschichte zurück.

Tatsächlich handelt es sich beim heutigen Schloss, in dem mittlerweile eine Brauerei untergebracht ist, um die umgebaute Burg „Neustarkenberg“. Neustarkenberg ist erstmals im Jahre 1331 nachweisbar. Der Name verrät uns, dass diese Burg nicht die erste mit diesem Namen gewesen sein konnte. Die originale Burg, unter dem wenig kreativ klingenden Namen „Altstarkenberg“ bekannt, wird bereits im Jahre 1217 als Stammsitz des Geschlechtes der Herren von Starkenberg erwähnt. Diese Ministerialen waren ursprünglich Dienstmänner der Staufer. Burg Altstarkenberg wurde vermutlich bereits Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet. Auch als sich im späten 13. Jahrhunderts die Landwerdung Tirols unter Graf Meinhard II. vollzogen hatte, waren die Starkenberger nach wie vor ein bedeutendes Adelsgeschlecht. Der Wohlstand der Familie wuchs weiterhin an, wodurch eben auch bald schon mit Neustarkenberg ein neuer Stammsitz errichtet werden konnte. Auch verfügte man über ausgedehnte Besitzungen in der gesamten Grafschaft Tirol.

Doch wie so häufig folgte auch hier der Absturz auf den Zenit: Als der berüchtigte Herzog Friedrich IV. von Österreich, bekannter als „Friedl mit der leeren Tasche“, Mitte der 1410er Jahre einige verpfändete Besitzungen von den Starkenbergern zurückforderte, weigerten sich diese und in Tirol brach daraufhin eine Adelsrevolte los. Der Konflikt ging als die „Starkenberger Fehde“ in die Geschichte ein. Letztlich konnten sich die Ministerialen nicht gegen die landesfürstlichen Heere behaupten, wurden besiegt und ihre Burgen zerstört. Im Jahre 1422 traf die Strafe des Landesherrn auch den alten Stammsitz, der nie wiederaufgebaut wurde und heute nur mehr als Trümmerhaufen existiert.

Was bleibt von den Starkenberger Rittern sind das Schloss Neustarkenberg, jede Menge Stoff für Sagen und Legenden und vor allem der Name einer Tiroler Traditionsbrauerei.

Titelbild: Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck KR-PH-460

Autor: Andreas Czermak

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche