Sillfall und mehr
Heute blicken wir auf den Sillfall und den Abzweig des Sillkanals von der Sill. Dahinter breitet sich die ausgedehnte Klosteranlage des Stiftes Wilten aus. Der neue Friedhof ist schon angelegt, allerdings stehen erst die nördlichen Arkaden. Da auch die an der Westseite gelegene Totenkapelle noch nicht steht und diese laut Kunstkataster um 1890er errichtet worden ist, kann man das Bild wohl in die späten 1880er Jahre datieren.
Der Sillfall im Vordergrund ist ein richtiger Blickfang, nicht umsonst ist dieser regelmäßig auf Postkarten des 19. Jahrhunderts als besondere Attraktion der Tiroler Landeshauptstadt abgebildet. Gut sichtbar sind auch die ersten Meter des Sillkanals. Mithilfe eines Plans des Kanals, kann man auch die abgebildeten Gebäude einigermaßen identifizieren. Zunächst sind wohl die Drahtstift-Fabrik des Jakob Kircher – später stand an der Stelle eine Pinselfabrik Heel und Dorner – und ein Schotterfang zu sehen. Weiter nördlich sehen wir dann Betriebe des Stiftes – Mühle und Säge. Die Telegraphenleitung (?) ganz rechts im Bild sowie der Bahndamm vermitteln indessen schon die anbrechende Moderne.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Ph-7937)