Tableau Vivant II
Schon vor einiger Zeit hatte ich hier schon einmal ein Tableau Vivant, also ein lebendes Bild, präsentiert. Bei dieser Kunstform werden Bilder oder Plastiken durch lebende Personen nachgestellt, wobei meist besonders bekannte oder historisch aufgeladene Bilder in Szene gesetzt werden. Zu dem vorliegenden Foto aus unserem Archiv gibt es zwar keine näheren Informationen und es ist auch nicht verzeichnet, ob es sich dabei um ein lebendes Bild handelt, aber einige Personen(-gruppen) und Details im Bühnenbild sind so sehr an ein bekanntes Bild eines Tiroler Malers angelehnt, dass es wohl kein Zufall sein kann.
Haben Sie erkannt, um welches Bild es sich dabei handelt?
Ich habe außerdem schon ein wenig recherchiert, wo und zu welchem Ereignis das Bild in Szene gesetzt worden sein könnte – vielleicht gibt es hierzu ja auch von Ihnen Tipps, bevor ich meinen dann veröffentliche.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Ph-15400)
Ich nehme an, man hat hier das Gemälde „Das letzte Aufgebot“ von Franz Defregger nachgestellt.
Liebe Frau Stolz,
der Maler wäre schon einmal richtig, zum von Ihnen genannten Bild gibt es zwar auch Ähnlichkeiten, ich finde, ein anderes Bild passt indes noch besser.
Sie meinen https://www.meisterdrucke.at/kunstdrucke/Franz-Defregger/348440/Heimkehrender-Tiroler-Landsturm-im-Krieg-von-1809.html ?
Aber da fehlen Sense und Astsäge. Aber man kann ja beides in einem darstellen.
Früh übt sich… https://postimg.cc/V55rTYqK
Dasselbe hatte ich mir anfangs auch gedacht. Das würde indes nicht wirklich zu der von mir vermuteten Datierung des Bildes passen.
War mehr als Scherz gedacht.
Realistischer – wenn man bei diesem naiven Märchenbild von realistisch reden kann -ist die Einschätzung des Themas vom Letzten Aufgebot angesichts der vom Defregger in mindestens zwei Versionen dargestellten pulverlosen Bewaffnung mit landwirtschaftlichem Mordgerät.
Ja wenn der Maler stimmt, dann wird diese Truppe nicht verabschiedet, sondern willkommen geheißen. Das Tableau Vivant stellt Heimkehrende dar. Der (gegoogelte!) Titel des Ölgemäldes ist „Heimkehrender Tiroler Landsturm im Kriege von 1809“.
Vor allem die linke Tableau-Seite ist dem Original ziemlich detailgetreu nachgestellt: vom Balkon über Erker und Torbogen samt Wirtshausschild bis zum händschüttelnden Paar und dem Mädchen mit seinem Bündel unter den Armen. Auf den Hund hat man in der gestellten Szenerie verzichtet, der hätte wohl nicht allzu lange stillgehalten.
Genau das meinte ich, besonders auf Grund der von Ihnen genannten Details auf der linken Seite sowie auch der eine Herr, der sich etwas seltsam nach hinten krümmt. Und ja, Herr Hirsch, die mit „Astsägen“ Bewehrten sind im tableau vivant ohne die Vorbilder im besagtem Bild – aber vielleicht hat man da ein wenig gemischt.