Wird hier geübt?
Oder doch gefeiert? In unserer Datenbank heißt es zu dieser Aufnahme des Pressefotografen Fedor Viktor Habermüller kurz und knapp: „Vill Wassergenossenschaftsfeier. 1961“ – mehr ist da (leider) nicht zu finden. Für diese Zuschreibung spricht, dass die Feuerwehrler allesamt in der A-Garnitur ausgerückt sind. Aber es bleiben doch auch Zweifel: Was soll mit dieser Schlauchleitung in den Viller Feldern demonstriert werden? Der Wasserreichtum von Vill? Die Schlagkraft der FF Vill im Falle eines Vegetationsbrandes? Oder doch etwas ganz anderes? Und wo sind eigentlich die Festgäste? The floor is yours 🙂
(StAI, Ph-2118)
Im Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck (Ausgabe Mai 1961, S 7) gibt es dazu unter der Rubrik „Das Wichtigste vom letzten Monat“ folgenden Eintrag für den 15. April: „findet in Gegenwart von Bürgermeister Dr. Alois Lugger im Dorfe Vill die feierliche Eröffnung der von der 1958 gegründeten „Wassergenossenschaft Vill“ geschaffenen Wasserleitung statt. Stadtrat Dir. Arthur Haidl gibt dabei einen Rückblick über das Zustandekommen dieser mustergültigen Gemeinschaftsarbeit.“
Hier hatten wir den noch nüchternen Teil der Veranstaltung, allerdings wieder einmal mit gekonnt irreführendem Titel: https://innsbruck-erinnert.at/begraebnis-erster-klasse/
Den ernstzunehmenden Kommentar hat schnell noch Frau Stolz eingefügt, ehe ich loslege:
Was wird hier geübt? Wiederbelebung nach Stromunfällen durch Kontakt mit der Hochspannungsleitung mit dem Wasserstrahl? Oder korollar „Wer traut si am nächsten zu die Drahteln zuispritzen“. Der Feuerwehrler vorne links hat schon eine Tapferkeitsmedaille (mit gekreuzten Blitzen) ausgefasst.
Der Resternst gilt dem wohlgefälligen Betrachten der Natterer Felder und der Höfe des Oberen und Unteren Blumeser. Neben dem Oberen steht auch noch eine schöne Landvilla. Ganz hinten hinter den Feldern sieht man das Krankenhaus Natters, damals noch ein heute obsolet gewordene Lungenheilstätte.