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Sattler Und Riemer

Sattler und Riemer

In Tirol waren die beiden Handwerke der Sattler und der Riemer in einer gemeinsamen Zunft vereinigt. Ebenso wie die die Hufschmiede waren sie für eine Gesellschaft, deren Transportwesen sich auf das Pferd stütze, von großer Bedeutung.

Wie alle Zünfte versuchten auch sie ihr Handwerk gegen Konkurrenz von außerhalb zu schützen, dementsprechend ließen die Sattler von Sterzing und Hall sich 1567 von Erzherzog Ferdinand II. (1529–1595) das Privileg bestätigen, dass Sättel ausschließlich von ihnen hergestellt werden durften. 1658 dehnte Erzherzog Ferdinand Karl (1628–1662) dieses Privileg schließlich auf die gesamte Grafschaft aus.

Aber auch innerhalb der Zunftordnung kam es zu Konflikten. 1680 wird berichtet, dass Kaiser Leopold (1640–1705) den Sattlern ihre althergebrachten Privilegien bestätigte, allerdings mit dem Zusatz, dass die Lohgerber nicht befugt seien, das „weiße Löder in Alaun“ zu verarbeiten. Wie in einem vorigen Artikel erwähnt, war diese Art der Gerbung vielerorts eine Sache eines eigenen Handwerks, der Weißgerber. Dass dieses Privileg hier aber an die Sattler und Riemer vergeben wurde, legt nahe, dass diese Arbeit damals von diesen Handwerkern verrichtet wurde.

Oft arbeiteten Sattler ebenfalls als Tapezierer, fertigten andere Lederwaren oder übernahmen verschiedene Reparaturarbeiten, wie aus diesem Inserat eines Innsbrucker Sattlers aus den 30er Jahren zu sehen ist.

(Signatur Div-5116)

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