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Unscharf, Aber Gut. Besonderes Aus Der Sammlung Kreutz –XVII

Unscharf, aber gut. Besonderes aus der Sammlung Kreutz –XVII

Diese Aufnahme verdient sich die Bezeichnung „unscharf“ doch recht eindrucksvoll. Das könnte aber auch an dem Regen liegen, der sehr ordentlich vom Himmel fällt. Am linken Rand scheinen die Autos bereits in aufgestautem Wasser zu stehen. Je weiter hinten desto höher scheint der Wasserstand zu sein.

Der mutige Fußgänger in der Straßenmitte trägt zwar noch einen Schirm, dürfte aber den Kampf gegen das Wasser schon aufgegeben zu haben. Die anderen Menschen suchen Schutz an der Hausmauer. Vom Fotografen können wir nichts sagen. Immerhin macht er noch Aufnahmen.

Ist es Sommergewitter? Ist es der Beginn eines Hochwassers? Oder der Anfang des Weltuntergangs? Aber vor allem: Welches Stück Welt geht da gerade unter?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Slg. Kreutz)

Dieser Beitrag hat 20 Kommentare
  1. Das dürfte die Jahnstrasse sein, rechts um die Ecke ist die Grillparzerstrasse.
    Die Fotos sind wahrscheinlich anlässlich des Hochwassers im Jahr 1985 aufgenommen worden, damals ist in diesem Bereich die Sill über die Ufer getreten, mein Autobianchi ist in der Grillparzerstrasse gestanden und bis zur Oberkante Gangknüppel abgesoffen.

  2. Ich glaube daß da Mitte Achtziger das Hochwasser der Sill fotografiert wurde Da hat auch das Zeughaus bzw seine Sammlungen Schäden erlitten.
    Der vor Kurzem erwähnten Jahnstube schien es auch nicht gut gegangen zu sein.

        1. Jawohl!
          Aber vor lauter Angst, bei mir womöglich (ich sage vorsichtig „auch“) unter den Pantoffel zu geraten, hat er vorsorglich (grad z’fleiß) natürlich das genaue Gegenteil getan und lieber mit den dortigen Bewachungsorganen debattiert… an der Pradlerbrücke, die schon gesperrt war. Ach ja.
          Ich sag nur wieder einmal “ M ä n n e r . . . ! ! ! „

    1. Was mir der Tamerl erzählt hat, da saßen einige Leute im Jahnstüberl beim Paschen und die hats alle weggschwemmt. Weg – pusch – keiner mehr da !!!

      1. Das hat der Tamerl sicher in seinem berühmten Telegrammstil erzählt. „Männer gewesen – umgefallen weggespült – hin. Sill.

  3. An sich gab es 1985 ja schon länger die Farbfotografie xD. Ich, damals noch sehr minderjährig und wohnhaft in der Jahnstraße 25 (das helle Gebäude Mitte links), bin da jedenfalls in Gummistiefeln mit meiner ersten Fotokamera im ganzen Viertel herumgelaufen und habe auch (Farb-)fotos gemacht. Die Gummistiefel waren eh sinnlos, weil mir das Wasser stellenweise bis zu den Oberschenkeln stand. Aber es war wenigstens nicht kalt. Leider wird’s noch dauern, bis ich hoffentlich mal die Zeit habe, diese Fotos zu suchen und vielleicht zu scannen.
    Die Szene, die hier zu sehen ist, dürfte den Anfang der Flut zeigen, weil das Wasser um einiges höher stieg. Da es sehr schlammig war und überall eine Schlammkruste zurückließ, dürfte das nicht nach der Flut sein.

  4. Diese Überschwemmung am 6.8.1985 wurde durch die alte Pradler Brücke ausgelöst. Nach heftigen Regenfällen kam es durch den zu engen Brückenbogen zu einem Rückstau des Wassers in den Sillkanal, der dann auf Höhe der Dreiheiligenstraße überlief. Das Wasser floss durch die Grillparzerstraße in die Jahnstraße und weiter in die Zeughausgasse, durch den Viadukt und weiter Richtung Osten. Ich wohnte damals in einem der betroffenen Häuser und habe unseren recht großen Hund auf den Armen durch das Wasser getragen, damit wir zur üblichen Runde in den Saggen kommen. Die Keller waren überflutet, die Feuerwehr kam mit Pumpen und wir haben so schnell wie möglich begonnen, die Keller freizuschaufeln, aber auf den gestampften Böden wurde der Schlamm bald steinhart und es war eine richtige Sauarbeit. In den alten Kellern waren die Feuchtigkeit und die modrige Luft noch nach vielen Jahren spürbar.

  5. Am 20.9.1987 – also nicht 1985 – waren wir bei dem alle 10 Jahre stattfindenden Landesmusikfest, danach gingen wir zu Fuß durch die Dreiheiligenstraße nach Pradl. Damals standen noch die provisorischen Schutzwände entlang des Sillkanals und natürlich noch die alte Pradlerbrücke, die das 85er Hochwasser nicht mehr schlucken konnte.
    https://postimg.cc/hJcdz1y9 und https://postimg.cc/kRVbxzX6 . Auch am zweiten Foto, dem Brückenfoto, sieht man ganz links unten ein kleines Stück der Schutzwand, welche am alten Eisengeländer angebracht war.

      1. Oh, danke, Herr Roilo!
        In der Hitze des gestrigen Pradlerstraßen-10-Gefechts habe ich Ihren Beitrag mit den geposteten Fotos ganz übersehen.
        Sie sind damals also eigens von Imst heruntergekommen, um diese Fotos zu machen?
        Die junge Frau im roten Dirndl…???

          1. Kleine Ergänzung: Es gab tatsächlich im Jahr 1987 nochmals eine hochwassergefährliche Situation. Das genaue Datum weiß ich nicht mehr – nur daß wir hofften „Nicht schon wieder!“
            Aber ich erinnere mich, daß wir abends noch alle drei Kellergitter im Garten mit Raiffeisen-Hühnerfuttersäcken – oder dergleichen – abgedeckt haben. Außerdem hat Heini vom Grund herauf schubkarrenweise große Steine heraufgeführt, mit denen wir das Ganze beschwert haben – und ein paar Fuhren Gartenerde dazwischen. Auch vor die Hoftüre haben wir eine alte Tischplatte gestellt und gut befestigt und gesichert.
            Aber ein genaueres Datum weiß ich nicht mehr. Jaaa, man sollte sich mehr aufschreiben – aber dann findet mans eh nimmer, oder?
            2 Jahre lang sind diese Sandsäcke sicher nicht am Brückenplatzl gelegen – aber man wußte damals nicht, wie hoch die Sill dieses Mal steigen würde.
            Jedenfalls waen wir froh, daß wir alles „ungebraucht“ wieder wegräumen konnten..

        1. ….. ja, die junge Frau im Dirndl ist meine liebe Frau. Ich habe sie 1957 auf einer Straßenbaustelle (Timmelsjochstraße) kennengelernt und am 21.9.1964 haben wir in Zwieselstein geheiratet. Das ist auch der Grund, warum ich über Innsbruck seit dem Beginn der Sechziger große Lücken habe.

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