Wer bin ich_Heinrich Menardi
Heinrich Menardi III. wurde 1919 in Innsbruck geboren und trat nach dem Besuch der Handelsakademie in den Familienbetrieb ein. Sein Großvater Heinrich I. gründete 1880 eine Lohnkutscherei und ein Fuhrwerksunternehmen. Im Jahr 1910 waren 90 Pferde im Einsatz, aber auch als erstes Tiroler Verkehrsunternehmen schon zwei Autos.
Heinrich Menardi III. übernahm 1941 den Betrieb. Er baute das Unternehmen mit dem Garagen- und Autobusbetrieb nach dem Zweiten Weltkrieg wieder neu auf und modernisierte ihn. Die letzten Pferdefuhrwerke wurden 1949 aufgelassen.
Schon 1946 übernahm Heinrich Menardi seine erste Funktion in der Tiroler Handelskammer, im Jahr 1960 wurde er deren Präsident.
Über dreißig Jahre hatte er dieses Amt inne. In dieser Zeit wurden das Wirtschaftsförderungsinstitut, mehrere Bezirksstellen in Tirol sowie die Tourismusschule Villa Blanka errichtet. Er setzte sich für die Beibehaltung des Accordino ein, welches 1949 einerseits zur Erleichterung des Warenaustausches zwischen Tirol und Vorarlberg, anderseits zwischen der Region Trentino/Südtirol abgeschlossen wurde. Das Regionalabkommen besteht bis heute noch.
Gesamtösterreichische und internationale Verkehrsaufgaben waren dem Unternehmer und Präsidenten der Handelskammer ein weiteres Anliegen.
Deswegen übernahm er noch zusätzliche Funktionen, u.a. als Obmann des verkehrspolitischen Ausschusses in der Bundeskammer und als Mitglied des Landesfremdenverkehrsrates. Bei zahlreichen Großbauprojekten war er Mitinitiator bei der Felbertauernstraße, dem Arlbergtunnel sowie dem Innsbrucker Kongresshaus und der Messe.
Bürgermeister Lugger überreicht feierlich Kommerzialrat Heinrich Menardi am 10. Feber 1978 den Ehrenring der Stadt Innsbruck. (Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Foto Frischauf, Ph-14044, 1978)
Durch seine Berufung zum Generalrat der Österreichischen Nationalbank war seine Unterschrift auf einer Serie von Tausend-Schilling-Noten verewigt.
Heinrich Menardi erhielt aufgrund seiner beruflichen und privaten Engagements zahlreiche Auszeichnungen. Dazu gehörten der Ehrenring der Handelskammer, der Ehrenring der Stadt Innsbruck, das Komturkreuz des Silvesterordens mit dem Stern.
Der Unternehmer verstarb überraschend am 22. Jänner 1984. In einer der zahlreichen Parten wurden „sein weiser Rat, seine menschliche Freundschaft, sein verantwortungsbewusstes Denken über den engen Bereich der Wirtschaft hinaus und seine Geradlinigkeit“ gewürdigt.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-19618)