Eine fotohistorische Insel auf (kurze) Zeit
Nach dem anfänglichen Trubel um den Kubus am Rennweg vor etwa 20 Jahren ist es in den letzten Jahren eher ruhig geworden. Irgendwann hat das letzte Café gesperrt und dann war nix. Oder? Nein, stimmt nicht. Bereits seit 2019 bespielt das Projekt RFDINSEL, Reif für die Insel, den Ort mit Ausstellungen und Auseinandersetzungen mit Gegenwartskunst. Näheres unter www.rfdinsel.com
Jetzt mag die geneigte Leserin, der geneigte Leser fragen, auf was will er denn diesmal hinaus? Ich möchte Ihnen ein fotohistorisches Projekt ans Herz legen, das diese Woche von heute bis diesen Sonntag den Kubus zu einem Ort der Fotografie und ihrer Geschichte machen wird. Ich bin sicher, dass das eine sehr qualitätsvolle Schau werden wird.
Und wer macht das Alles? Clemens Jeller ist ein (relativ) junger Innsbrucker, den es halt ins ferne Wien verschlagen hat und der – nach meiner bescheidenen Meinung – einer der hoffnungsvollsten jungen Fotowissenden des Landes ist. Selber bezeichnet er sich als „einer der begeistertsten Fotosammlers der jüngeren Generation.“ Das gehört unterstützt, auch wenn ich das eigentlich nicht machen darf. Aber ich weise ja ausnahmsweise nur darauf hin. Und er wird den hoffentlich zahlreichen BesucherInnen sicher viel Spannendes zeigen. Oder wann haben Sie das letzte Mal eine Cyanotypie gesehen? Oder eine Ferrotypie? Eben. Vielleicht auch die ein oder andere Daguerrotypie? Nie.
Von den experimentellen, technisch spannenden Anfängen der Fotografie Mitte des 19. Jahrhunderts über ästhetische Fotografie hin zu Schnappschüssen des 20. Jahrhunderts wird Vieles zu sehen sein.
Eine besondere Leidenschaft von Clemens Jeller ist die Snapshot-Fotografie. Fragen Sie ihn einfach danach, er wird Ihnen vermutlich einen Haufen skurriler Fotos zeigen und sicher erläutern können.
