Ein Stückchen Pforzheim
Seit letzter Woche darf ich im Rahmen meines Studiums das Stadtarchiv und Kulturamt der Stadt Innsbruck unterstützen. Gebürtig komme ich aus Pforzheim in Baden-Württemberg. So habe ich als Auslandspraktikantin natürlich im Archiv nachgesehen, ob es Dokumente oder sogar Verbindungen zwischen Innsbruck und meiner Heimatstadt in Deutschland gibt. Da bin ich im Bilderarchiv auch direkt fündig geworden:
Das oben abgebildete Gebäude heißt „Neue Pforzheimer Hütte“. Die ca. 2300 m hoch gelegene Schutzhütte befindet sich im Gleirschtal in St. Sigmund und wurde im Jahr 1926 eingeweiht.
Das Foto wurde im Jahr 1953 geschossen. Zu sehen ist im Vordergrund die Hütte zusammen mit zwei Frauen, einem Mann und einem Hund (möglicherweise die damaligen Hüttenwirtinnen und der Hüttenwirt?). Im Hintergrund sind laut der Bildunterschrift die „Lampsen Spitze“ und das „Satteljoch“ zu finden.
Sie ist eine Schutzhütte der Sektion Pforzheim des Deutschen Alpenvereins. Die Sektion organisiert unterschiedliche Kurse und Touren rund um das Wandern, Klettern, Bergsteigen und sogar Mountainbike Fahren. Darüber hinaus betreuen sie auch eine Kletterhalle in Pforzheim und die Schutzhütte hier im Sellrain.
In der Hütte selbst ist eine Vesperpause mit Speisen aus der Tiroler Küche möglich und auch Übernachtungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung.
Die von der Natur umgebene „Neue Pforzheimer Hütte“ ist sicherlich im Winter nach Ski- und Schneetouren oder im Sommer nach Wanderungen ein einladender und schöner Ort zur Einkehr.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum: Ph-A-24614-36)
(Michelle Schäfer)
Sehr schönes Foto aus älterer Zeit, die Hütte sieht heute ein wenig anders aus, aber immer noch „urig“.
Diese ist über die Gleirschalm von St. Sigmund im Sellrain aus erreichbar und liegt schön auf einer Geländeschulter im hinteren Kessel des Gleirschtales.
Ausgangspunkt für Touren über’s am Bild ersichtliche Satteljoch hinüber nach Praxmar u. Lüsens, sowie übers Gleirschjoch westwärts (ohne 40 Wägen) zur Gubener Hütte (=Schweinfurterhütte), von dort gelangt man das Tal hinaus nach Niederthai und als „Fleißaufgabe“ über die Stuibenfälle hinunter zum Ötzdorf nach Umhausen, als
„Belohnung“ gäbe es dort einen Badeteich oder auch eine Vogelschau in der Falknerei.
Ein Umhausner, der vor dem Bau der Arlbergbahn nach Innsbruck musste, nahm den damaligen Saumweg über Niederthai durchs Hoarlachtal und übers Gleirschjoch ins Sellraintal. Ebenso soll, so habe ich einmal irgendwo gelesen, die Besiedlung des Hoarlachtales / Niederthai teilweise vom Sellrain her übers Gleirschjoch erfolgt sein.
In der Peter Anich / Blasius Hueber Karte ist dieser Saumpfad sogar eingezeichnet
https://hik.tirol.gv.at/?basemap=bm0&category=Uebersichtskarten_georef&scale=144447.92746804966¢erx=1232658.0058344526¢ery=5963830.342270481¢erspatial=102100&map=100