Innsbruck-Ansichten aus dem Verlag Ottmar Zieher, Teil 3

Der Verlag Ottmar Zieher produzierte neben den wohlbekannten Stadt- und Landschaftspostkarten auch Porträt-Karten mit Abbildungen von Personen aus der bayerischen und belgischen Königsfamilie. Ottmar Zieher wurde „Hoflieferant Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Albert von Belgien“.

Die Söhne Ottmar Zieher Junior und Franz Joseph Zieher traten im Jahr 1920 in die Firma ihres Vaters ein. Ottmar Zieher (Senior) starb am 27. November 1924 in München und sein Sohn Ottmar übernahm daraufhin die Firmenführung. Sein Bruder wurde Firmenmitinhaber. Der Verlag überstand den Zweiten Weltkrieg und wurde im Jahr 1950 als „Ansichtskartenverlag Ottmar Zieher und Franz Zieher“ ins Handelsregister eingetragen. Allerdings starb Ottmar Zieher Junior bereits zwei Jahre später. Nach seinem Tod wurde der Verlag aufgelöst.

Das Titelbild zeigt eine am 1. Juni 1907 gelaufene Postkarte aus dem Verlag Ottmar Zieher auf der der Villensaggen – in etwa von der heutigen Kaiserjägerstraße aus – in Blickrichtung Südosten abgebildet ist. Im Bildvordergrund sind die Villen in der Gänsbacherstraße und in der Bienerstraße zu sehen, weiter im Hintergrund die Claudiastraße, die Staatsbahndirektion und das Sieberer’sche Waisenhaus.

Die oben abgebildete, am 15. April 1902 gelaufene Postkarte zeigt einen Blick in die Herzog-Friedrich-Straße Richtung Norden. Rechts im Bildvordergrund sieht man eine Seitenansicht des Goldenen Dachls mit dem markanten Brunnen davor. Dahinter ist die gesamte restliche Häuserzeile bis zur Ottoburg zu erkennen. Auf der linken Bildseite sticht vor allem das Helblinghaus, das von 1869 bis 1897 als „Katholisches Casino“ diente, ins Auge.

Der vierte Teil des Artikels wird am 30. Dezember 2023 erscheinen.

(Stadtarchiv Innsbruck, Sommer 1-246, Sommer 2-294)