Justizpalast in Innsbruck
Beim Anblick dieser Ansichtskarte bin ich beim Drüberlesen ein wenig über den Begriff Justizpalast gestolpert, da ich mit diesem Begriff ausschließlich das Bauwerk in Wien vor Augen habe. Für den Innsbrucker Bau in der Schmerlingstraße 1 sind Begriffe wie Justizgebäude, Gerichtsgebäude oder Landesgericht meiner Meinung nach geläufiger. Beschäftigt haben wir uns auf unserem Blog mit dem Gebäude nur indirekt. Beiträge gab es beispielsweise zur Schmerlinger Alm und zum Neubau.
Aus diesem Grund gibt es in diesem Beitrag einen kleinen Überblick über das Gebäude. Der Justizpalast mitsamt dem Gefangenenhaus wurde zwischen 1884 und 1888 nach Plänen des Architkten Winterhalder erbaut. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude durch Bombenschäden in Mitleidenschaft gezogen. Bis 1953 konnten aber die Wiederaufbaumaßnahmen durchgeführt werden.
1967 wurde schließlich der Gefangenentrakt abgerissen bzw. gesprengt. An dessen Stelle wurde zwischen 1969 und 1973 ein neues Gerichtsgebäude gebaut und der Großteil des Gerichtes übersiedelte. Laut Wegweiser auf der Homepage des Landesgerichts befinden sich im Altbau (Schmerlingstraße 1) noch der Schwurgerichtssaal, Verhandlungssäle, verschiedene Geschäftsabteilungen usw.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph ohne Signatur)
Sehr auffällig ist, dass der pompöse Dachaufbau über dem Mittelrisalit beim Wiederaufbau nicht mehr zur Ausführung kam. Auch die beiden Kandelaber links und rechts des Portals gibt es heute nicht mehr.
Die Postkarte stammt von ihrer Machart her wohl aus der Zeit um 1898 und zeigt einen Bildzustand, welcher damals schon 10 Jahre nicht mehr aktuell war. Die Häuserzeile Schmerlingstraße 2-6 wurde ca. 1888 errichtet und verstellt seit damals die Sicht auf das Justizgebäude.