Die Goldschmiede von Innsbruck (I.)
Der erste Goldschmied in Innsbruck, der namentlich bekannt ist, war der „Meister Simon“, der als solcher 1306 aufscheint. Erst als Innsbruck unter Friedrich IV. Innsbruck zu Beginn des folgenden Jahrhunderts zur Residenzstadt wurde, wird der nächste Vertreter dieser Zunft namentlich erwähnt, Hans Sturm. Unter Friedrichs Nachfolger Sigismund finden sich bereits zahlreiche in der Stadt.
Die erste „Satz- und Ordnung“ des Gewerbes stammt aus dem Jahre 1591, als diese von Erzherzog Ferdinand bestätigt wurde, vermutlich basierte sie auf einem früheren Vorbild aus Augsburg, eine der bedeutendsten Städte des Handwerks im deutschen Sprachraum. Im Jahr darauf wird auch ein Verzeichnis aller angelegt, die das Handwerk in Innsbruck erlernt hatten – es wurde bis 1842 fortgeführt.
Die hier zu sehenden Vorlagen für Schmuckstücke stammen aus der Goldschmied-Familie Kuprian. Der aus Axams stammende Uhrmacher Hans Kuprian hatte 1592 das Innsbrucker Bürgerrecht erlangt. Sein Sohn erlernte das Goldschmiedehandwerk und ließ sich nach siebenjähriger Wanderschaft in Innsbruck nieder, 1627 erwarb er das Haus Nr. 5 in der Hofgasse. 1634 wurde er Mitglied des Stadtrats, vier Jahre später avancierte er zum Hofgoldschmied. 1643 wurde er zum Vorstand der Goldschmiedezunft und bemühte sich darum, sie von den Malern und Bilderhauern loszulösen und eigenständig zu machen. Bald darauf bekleidete er zum ersten Mal das Amt des Bürgermeisters, in welches er noch sechs weitere Male gewählt werden sollte.
(Signatur Ph-A-882)
Auf dem Einband sieht man rund um das Wappen sehr schön den Orden vom goldenen Vlies geschlungen.