Wer hat an der Uhr gedreht? (III.)
Bei den astronomischen Summen, die man sich am Hof ein schönes Stück aus der Werkstatt des Uhrenmachers kosten ließ, überrascht es vermutlich nicht, dass Nikolaus Lanz zwei Häuser in der Stadt, eines in der Schlossergasse, das andere in der Maria-Theresien-Straße, besaß.
Der im ersten Artikel erwähnte Andreas Yllmer, schuf bald darauf Uhren die selbst diese Preise in den Schatten stellten – die teuerste Uhr, die er für Kaiser Maximilian II. fertigte, ließ sich dieser satte 300 Gulden kosten.
Ein dritter Meister dieser Kunst, der sich damals in Innsbruck am Marktgraben niedergelassen hatte, war Konrad Weck.
Wie bedeutend dieses Handwerk in Innsbruck in dieser Zeit geworden war, zeigt sich u.a. daran, dass sie 1573 als eigene Ordnung innerhalb der Zunft der Schlosser anerkannt wurden. Auch die Uhrmacher hüteten, wie die Zünfte anderer Handwerke, eifersüchtig die Zulassung neuer Meister, um keine Konkurrenz aufkommen zu lassen, welche die Preise hätte drücken oder Aufträge von den bestehenden Betrieben hätte abzweigen können.
Diese Argumentation findet sich auch in diesem Akt aus dem Jahre 1709, in welchem der Bürgermeister und der Rat der Stadt Innsbruck die Aufnahme des Uhrmachers Johann Michael Bergauer verweigerte, da es für die eingesessenen Handwerke ohnehin nicht genügend Arbeit gebe.
(Signatur Akt-120)
Ein sehr interessantes Dokument, der betreffende Uhrmachermeister Johann Michael Bergauer wurde 1676 in Simonsfeld in Niederösterreich geboren. Er versuchte mehrfach sich als Uhrmacher in Innsbruck niederzulassen, was ihm schließlich erst 1724 mit der Aufnahme in die Uhrmacherzunft gelang. Im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg wird eine wunderbare Minutensonnenuhr aus der Hand Bergauers aufbewahrt.