Rechtsverkehr!
Nirgends gibt es eine Vorschrift und doch ist eine Art gesellschaftliche Konvention. Man wandert am rechten Wegesrand. Ob das in Weltgegenden mit Linksverkehr bei Autos auch so ist, habe ich bisher vergessen zu beobachten. Jedenfalls blicken wieder in die Abendsonne. Ob März oder November ist schwer zu entscheiden.
Menschen schlendern in kleinen Grüppchen über (noch?) landwirtschaftlich genutzte Wiesen. Der Gehweg wirkt recht verloren. Ein schmaler Pfad durch das weite grün. Ein Feldweg halt.
Was die Krume so hergibt, kann ich nicht sagen. Da es zu hoch für Maulwurfhaufen ist, dürften hier die Landwirte ihre Felder vorbereitet haben.
Links ein Vermessungspunkt oder was stellt den das Dreibein sonst dar?
Im Dunst erkennen wir einige halbhohe Wohnblocks und Häuser, die recht entfernt an ostasiatische Pagoden erinnern.
Wo wir hier spazieren, haben Sie sicherlich schon längst erkannt. Wie es wohl heute hier aussieht?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)
Zwei dieser drei „Pagoden“ schauen auch heute noch ziemlich unverändert aus, ich glaube auch die Bäume gibt es noch!
Gerade habe ich die Pradler Pestkapelle entdeckt! Ist sie es oder ist sie es nicht??
Ganz sicher wird Herr Hirsch uns nun etwas von der Pradler Pestkapelle erzählen! Er ist ja schließlich per Fuß dorthin gepilgert – oder? Siehe https://innsbruck-erinnert.at/sommerpause/
Auweh, erwischt! Ich nehme es mir jeden Tag vor, Herr Roilo. Ab heute 🙂 . Natürlich hab ich meine eigenen Worte inzwischen vergessen, aber die schon lange nicht mehr besuchte Gegend wäre wirklich einen Winterspaziergang wert gewesen. Mit der bequemen Krücke street view kann man aber virtuell von der Kranewitterstraße hinüber schauen. Ich bin im Übrigen erfreut und auch sehr erstaunt, daß dieser kleine sakrale Ort bis heute stehen geblieben ist. Allerdings scheint sich der künstlerische Schmuck auf ein großes Kreuz zu beschränken, ein kleiner Strauß vor dem Gitter weist darauf hin, daß der Volksglaube noch nicht ganz erloschen ist. Um die Tafel lesen zu können, muß ich mich aber tatsächlich selber hin bemühen Die Kranewitterstraße endet übrigens nicht hier, sondern geht an den beiden stehen gebliebenen Pagoden vorbei bis zum markanten Straßendreieck, welches man auch auf dem heutigen sehr interessanten alten Foto erkennen kann. Alte Grenze Pradl – Amras?
Warum gehen die Leute rechts? Respektabstand von der nahen Bocksiedlung?
Ob sich nicht doch jemand von den 35.000 Pradlern findet, der ein Foto von diesem Tafele machen könnte??
Jawohl, ich habe eigens ein Foto gemacht, – aber leider hat es die ganze Nachricht samt Link nicht geschafft …
„Tafel“ st etwas hochgegriffen für ein sonnenverbranntes Stück Papier.
Jedenfalls nachfolgend ein weiterer Versuch.
Rechts- Links: zum Zeitpunkt der Aufnahme dieses Photos könnte ohne weiters noch der Präadolfsche Linksverkehr gegolten haben.
In Tirol wurde der Rechtsverkehr am 2.4.1930 eingeführt!
es könnte durchaus noch der Linksverkehr gelten. Allerdings, und das war mir neu, nicht erst 1938 umgestellt. danke für die Anregung zum Stöbern und Dazulernen.
Ich darf ergänzen:
In Tirol fuhr man vor 1805 links.
Dann noch Mal links von 1915 bis 1930. Sonst und seither immer rechts.
Die von Herrn Morscher angesprochenen „Pagodenhäuser“, von denen zwei noch stehen (Kranewitterstraße 47 und 49) scheinen in den Adressbüchern das erste Mal 1940 auf, allerdings sind sie im Luftbild 1940 noch nicht zu sehen.
Nach der heutigen Gesetzeslage gehen all diese Menschen auf der verkehrten Seite!
Ein Großversuch des Links/Rechts-Verhaltens findet seit Schulbeginn am Furterzaunweg in Pradl statt: In dieser (künftig vermehrten) Durchzugsstraße mit Schulweg, Spielplatz-Zugang, Radweg, … wurde der Gehsteig ersatzlos entfernt.
Nun suchen die einen rechts gehend ihr Heil in der Hoffnung, nicht hinterrücks von den geräuschlos daherbrausenden Scootern, E-Bykes und gemeinen Fahrrädern erwischt zu werden.
Andere sehen es als Landstraße und wollen dem Unheil wenigstens ins Auge sehen entsprechend den früheren Aufrufen in der Tageszeitung: „Fußgänger, schützt euer Leben. Benützt die linke Straßenseite!“
Wie immer man‘s/frau‘s macht, besonders für Kinder und ihre Mütter bleibt das Gefühl mulmig. Was früher als Spießrutenlauf bezeichnet wurde, heißt jetzt sprachpolizeilich korrekt „Begegnungszone“.
Mir wurde schon von Kindheit an eingebläut, IMMER IMMER IMMER links zu gehen, alles Andere (also rechts) wäre LEBENSGEFÄHRLICH !!! Antwort auf die Frage nach dem Warum: „Weil, wenn links gehst, sehen dich die Autofahrer“. —- Ääähm, hä ? OFT habe ich nach dem Sinn dieser Aussage gesucht- vergeblich! Heute seh ich’s so: Wenn ich links gehe, sehe ich den Autofahrer, der direkt auf mich zuhält und kann mich so mit einem Ausweich-Fallsprung in den Straßengraben -so vorhanden- in Sicherheit bringen. Gehe ich rechts, geht das nicht. Dann bockt mich der Autofahrer mit voller Wucht auf und zerfetzt mich in meine Bestandteile !