Hofreitschule und Hoftheater
Im Auftrag des Tiroler Landesfürsten Erzherzog Leopolds V. begab sich der Hofbaumeister Christoph Gumpp zu Beginn des 17. Jahrhunderts auf eine Reise durch Italien, um sich ein Bild von den dortigen Schauspielhäusern zu machen. Denn dem Erzherzog stand der Sinn nach einem modernen Hoftheater, welches Gumpp für ihn erreichten sollte und zu diesem Zweck sollte er Inspiration in den neusten Spielhäusern Italiens finden – das älteste gerade etwas über zwanzig Jahre alt als Gumpp es besichtigte
Als er zurückkehrte begann er 1626 mit dem Bau des neuen Hoftheaters. Nachdem es vier Jahre später fertiggestellt wurde, war es das modernste Theater nördlich der Alpen. Dementsprechend wurden auch italienische Musiker und Kapellmeister mit stattlichen Honoraren nach Innsbruck geholt.
Doch das geräumige Theater wurde bereits um Leopolds Nachfolger, Ferdinand Karl, in eine Reitschule umgewandelt, an seiner statt wurde auf der gegenüberliegenden Seite eine neues „Comedihaus“, ebenfalls unter der Leitung Gumpps, errichtet.
(Signatur Ph-M-8324-1)
Ein sehr interessantes Thema, das Bild stammt im Original aus dem sehr wertvollen Codex Aigner, dessen voller Titel lautet:
„Abbildungen der vorzüglichsten Gebäude, Monumente, Statuen, Altäre, u. d. g. welche zu Innsbruck, der Hauptstadt des Landes Tirol, und deren Umgebung sich befanden, und noch zum Theil befinden, gesammelt durch mehr als 40-jährigen Fleiß von dem Priester der Gesellschaft Jesu, Philipp Nerius von Aigner zu Aigenhofen“.
Der Priester Philipp Nerius von Aigner zu Aigenhofen lebte von 1736 bis 1819.
Das genannte Comedihaus mit dem Reiter-Standbild Erzherzog Leopolds kann man in diesem Beitrag erkennen, ebenfalls eine Abbildung aus dem Aigner-Codex:
https://innsbruck-erinnert.at/cesti-in-innsbruck-damals-und-heute-teil-2-cestis-wirken-in-innsbruck/