Aua!
Vor etwa einem Jahr hatte ich in einem Beitrag die heute längst vergessene Skisprungschanze beim Husslhof thematisiert. Eifrig diskutiert wurden damals der mögliche Standort bzw. Relikte der ehemaligen Schanze. Einige Fotos konnte ich damals zwar präsentieren, aber keines auf dem die Umgebung klar zu erkennen war. Heute möchte ich zwei Bilder nachliefern, die zwar auch nicht wirklich Aufklärung leisten können und auch nicht wirklich zusammenpassen, aber zumindest beeindruckend sind.
Das Bild unten stammt aus dem Illustrierten Österreichischen Sportblatt vom Februar 1913 und zeigt laut Beschriftung Adolf Dosenberger bei den Nordwesttiroler Skimeisterschaften. Er sprang damals 28 Meter. Die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg waren die große Zeit der Husslhofschanze, wo jährlich neue Rekorde erzielt und spektakuläre Sprünge in den Schnee gesetzt wurden. Bei diesem Bild kann man, anders als bei den anderen Bildern von der Schanze, auch den Westbahnhof und Wohnhäuser in Wilten erahnen.
Das Titelbild ist zwar mit „Schisprung Innsbruck“ beschriftet und ist aus derselben Zeit, allerdings scheint es nicht wirklich mit dem Bild von Dosenberger auf der Husslhofschanze zusammenzupassen. Vor allem die im Titelbild doch üppige Botanik fehlt dort. Daher muss doch ein großes Fragezeichen hinter dieses Bild gesetzt werden bzw. kann es nicht mit Sicherheit der Schanze am Husslhof zugeordnet werden. So muss letztlich offenbleiben, wo dieses Bild aufgenommen wurde. Über Hinweise freue ich mich indes gern.
Abgesehen davon ist das Foto im Titel aber eine tolle Aufnahme, die nicht nur die große Zuschauerzahl festhält, die solche Wettkämpfe anzogen, sondern auch einen der zahlreichen Stürze, die mit diesem Sport und der damaligen Ausrüstung verbunden waren. Auch wenn damit kein neues Licht in die Frage des genauen Standort der Schanze gebracht werden kann, so stellen die Bilder doch zwei großartige Aufnahmen von der Frühzeit des Skisprungsports in Innsbruck dar.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Ph-18206)
Jetzt erzähl ich sicher wieder einmal einen großen Blödsinn!, aaaber in mir taucht das Bild einer Waldschneiße auf – und die Erklärung meiner Mutter, daß da die Buben mit die Schi aberhupfen – im Winter, wenns Schnee gibt… Im Wald… Tum-
melplatzweg… Vor-Bombnen-Zeit-….
… und nach 1950 (aber wie lange) „Da war decht amal dee Sprungschanzn…“
Kann das sein – oder träum ich bloß?
Beim unteren Bild bin ich mir sicher, daß sich die Szene in der Husslhufgegend abgespielt hat. Man sieht im mittleren Hintergrund in passendem Blickwinkel das heute noch bestehende große Werkstättengebäude, damals KFZ der kuk Armee, später Besitz der Eisenbahn. Es steht Ecke Egger Lienz Str, / Riehl Str.
Das Titelbild könnte dann den Wald beim Andreashoferweg zeigen, wo man den Beginn des Anlaufs vermuten kann. Statt des A. Hoferweges könnte es sich bei der horizontalen Kante auch um den Weg handeln, der damals noch begehbar von der Peterlongo Kurve zum Husslhof bzw. weiter bis Mentlberg/ Ferneck führte.
Standort etwa unter oder unmittelbar neben der heutigen Autobahn.