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Hötting Darf Nicht Wilten Werden!

Hötting darf nicht Wilten werden!

Aus dem Bilderschatz des Zeughauses haben wir uns (mit Erlaubnis – danke!) einen Plan geliehen, der als Neujahrs-Entschuldigungskarte von Hötting Ende 1902 ausgegeben wurde. Im famosen Buch von Josef Schönegger zur Entwicklung Innsbrucks bis 1904 abgebildet, fehlt dieses Objekt leider schmerzlich in den Schubladen unserer Planschränke.

Den bemitleidenswerten Höttinger*innen müssen ja die Haare zu Berge gestanden sein in den ersten Jännertagen 1903: Die verwegene Planung der Dorfältesten (hier in interaktivem Formate zu konsultieren) sah ja geradezu eine verwiltenerung der sanften Hügel der Oberen und Unteren Felder der sanften Höhen westlich des Ortskerns vor. Mit wenig Kenntnis oder Zuneigung zur Geografie (man betrachte die Straße im Titelbild, die ohne jede Rücksicht auf die realen Höhenunterschiede von der Sonnenstraße in die Au herunter kaum begehbar und sicher unbefahrbar gewesen wäre) ließ man andeuten, was aus dem beschaulichen Nest dereinst werden sollte: Ein dicht bebautes urbanes Straßensystem, das, unvermeidlich von Zugereisten bevölkert, dereinst Häuserschluchten aufnehmen würde können.

Es ist dann ein wenig anders gekommen, die Straßenzüge wurden etwas organischer und pragmatischer durch die Höttinger Felder gebaut als auf diesem rechtwinkligen Reißbrettentwurf. Die realisierten Häuser waren in der Regel Mehrparteien-Objekte, aber mit etwas Abstand in großen Gärten platziert und somit weniger nach der Mode von Neu-York oder Chicago.
Zunächst musste aber, ganz wie in Wilten, alles neu parzelliert werden. Hoffentlich haben die Bauern von Hötting beim Verkauf ihrer Felder auch ein wenig mitverdient.

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