Die Schwarzen Mander (XVII.)
Die nächste von Godl gegossene Statue ist die Friedrichs III., Maximilians Vater. Er ist in hohem Alter dargestellt und trägt ein prächtiges Ornat, die Krone die er trägt ist jedoch nicht die des Heiligen Römischen Reiches sondern eine Mitrenkrone, die der ähnelt, die er auf seinem wohl bekanntesten (posthumen) Portrait von Hans Burgkmair trägt und auch der, mit der er beerdigt wurde.
Sesselschreiber hatte bereits eine Statue Friedrichs gegossen, diese war jedoch wieder eingeschmolzen worden. Die Vorlage, die Kölderer für den Guss schuf, ist wohl dem Grabmal des Kaisers im Stephansdom, welches der niederländische Bildhauer Nikolaus Gerhaert van Leyden gearbeitet hatte, nachempfunden.
Friedrich wurde 1415 in Innsbruck geboren und war nach dem Tod seines Vaters, Herzog Ernst des Eisernen, unter der Vormundschaft seines Onkels Friedrichs IV. von Tirol. Nachdem er mit 21 Jahren eine Pilgerfahrt nach Jerusalem unternommen hatte, wurde er durch den Tod Friedrichs IV. mit nur 24 das männlicher Oberhaupt der Familie, im Februar des folgenden Jahres also ebenfalls noch mit 24 Jahren wurde Friedrich dann von den Kurfürsten zum römisch-deutschen König gewählt. Seine Herrschaft war von vielen Krisen und Konflikten geprägt, er sah sich mit Opposition der eigenen Stände und mächtigen außenpolitischen Feinden wie Matthias Corvinus von Ungarn konfrontiert.
Obwohl er oft für seine angeblich apathische Politik kritisiert wurde, und mit dem Beinamen „des Heiligen Römischen Reiches Erzschlafmütze“ bedacht wurde, ist das Resumee seiner Herrschaft nicht unbeeindruckend. Der 41 Jahre regierende Kaiser (länger als jeder andere Kaiser Reiches) sah die Vereinigung der bis dahin getrennten Linien der Habsburger, territoriale Gewinne an der Grenze mit den Eidgenossen; er sicherte die Reichskrone für seinen Sohn und arrangierte dessen Heirat mit Maria von Burgund um die Erbschaft des Herzogtums für sein Haus zu sichern.