Zum Glockenspiel im Dom
Legt ein/e Stadtarchivar/in wie es sich gehört um 12 Uhr mittags seine/ihre Arbeit nieder und geht in den benachbarten Gastgarten um einen Schweinsbraten mit Schnitzel zu verzehren, so wird er/sie exakt eine Viertelstunde später mit „Maria breit‘ den Mantel aus“ beschallt. „Urheber“ der musikalischen Schnitzel-Untermalung ist das Glockenspiel im Dom. Dieses wurde ursprünglich aus Anlass der Olympischen Winterspiele 1976 nahe der Weiherburg installiert und sollte der Jugend der Welt „zur Mahnung an die Erhaltung des Friedens“ gewidmet werden – vermutlich vor dem Hintergrund der Gräueltaten, die nur Jahre zu vor bei den olympischen Sommerspielen in München geschehen waren. Bei der Eröffnung der olympischen Winterspiele wurde das Glockenspiel „seiner Bestimmung übergeben“. Welches Lied damals gespielt wurde, geht aus dem Text des Amtsblattes allerdings nicht hervor.
Bereits 1981 wurde beschlossen, das Glockenspiel von seinem ursprünglichen Standort, welcher sich nach Aussage des Amtsblattes „als nicht glücklich erwiesen hat“, mit Einwilligung des Domprobstes in den Nordturm des Innsbrucker Doms zu transferieren. Das Glockenspiel wurde dort am 3. Dezember 1982, also vor ziemlich genau 40 Jahren, mit einem großen Festakt am Domplatz eingeweiht.
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-16697)