Des Putzkammerls Lösung…
Es freut mich, dass so viele LeserInnen bei „Wem gehört…?“ mitgerätselt haben. Wie die meisten richtig vermutet haben, befinden wir uns in einem Gotteshaus. Dass es sich dabei um das – ja so ca. wichtigste – in Innsbruck handelt, hat, soweit ich gelesen habe, niemand erraten.
Dass der Innsbrucker Dom derzeit saniert wird, dürfte den meisten InnsbruckerInnen bekannt sein. Dass man bis vor Kurzem die Deckenfresken besichtigen konnte, war wohl eher ein Insider-Tipp. Dank den hochlöblichen netzwerkerischen und kommunikativen Fähigkeiten (=immer am Quatschtantln) des L.M. schaffte es ein Team vom Stadtarchiv, an einem der letzten Tage der Öffnung eine Führung durch den Domprobst Florian Huber zu ergattern. Normalerweise wurden die BesucherInnen zur Freskenbesichtigung über eine südwestlichen Eingang in den Innenraum eingelassen. In unserem Fall nahmen wir jedoch den Weg über die Sakristei auf der Nordost-Seite, wo im Vorbeigehen das Rätselbild entstand. Danach erklommen wir das am Titelbild gezeigte Monstrum von Gerüst.
Der Aufstieg war hart, die Aussicht hat sich jedoch gelohnt: So nahe kommt man den Fresken wohl nicht so schnell wieder. Besonders die perspektivische Darstellung in den Deckenmalereien war spannend: So sehen etwa Säulen, die dem am Boden der Kirche stehenden Betrachter gerade und aufgerichtet erscheinen, aus nächster Nähe irgendwie schief und liegend aus… Am beeindruckendsten war jedoch die Hingabe und Liebe zum Detail, die Florian Huber an den Tag legte, als er uns verschiedene Malereien und Heiligenbilder erklärte und Geschichten aus seiner Amtszeit erzählte.
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-Dig-1470)
Was für ein Foto, Frau Fritz!
Sie und Ihre Kolleg*innen sind um diese Möglichkeit zur Teilnahme an einer Führung wirklich zu beneiden. Man könnte fast meinen, die farblich unterschiedliche Anordnung der Gerüstbretter sei bewusst so gewählt worden. Nicht nur, um den Eindruck einer bloßen Baustelle zu minimieren, sondern auch, um für die Dauer der Restaurierungsarbeiten ein technisch-sakrales Werk zu installieren, selbst wenn vielleicht Sicherheitsgründe eine Rolle spielen sollten.
Für mich keinesfalls ein Monstrum, eher eine Aufnahme, die man für einen Foto-Wettbewerb einreichen könnte. Kompliment! An Gerüstbauer und Fotografin.