Seiner Majestät Unterseeboot (I.)
Dank der Unterstützung einer treuen Leserin können wir einige weitere Beiträge zur k.u.k. Marine bieten, diesmal über die Unterseebote der k.u.k. Marine. Der Künstler lässt einen hier ein wenig suchen auf der Karte – auf den ersten Blick würde man nicht meinen, dass es bei dem Motiv um das U-Boot geht, das in den Hafen einläuft.
Das U-Boot U-5 war eines der Unterseebote die von der Whitehead-Werft in Fiume gebaut wurden. Die Werft wurde von Robert Whitehead gegründet, dem Erfinder des ersten Torpedos mit eigenem Antrieb. Nicht alle Unterseebote der k.u.k. Marine wurden in Fiume gebaut – einige stammen aus der Germaniawerft in Kiel, so etwa die Nummern U-3 und U-4, die gerade ihre Probefahrten absolvierten als U-5 vom Stapel lief.
Der Stapellauf machte keine sonderlich großen Schlagzeilen – in der Zeit wurde am 10. Februar 1909 knapp berichtet: „Nach einem heute bei der Marinesektion des Kriegsministeriums aus Fiume eingelangten Telegramm ist das Unterseebot Nr. 5 glücklich vom Stapel gelaufen.“
… dafür überschlugen sich die Pressemeldungen zu S.M. U-5 Ende April 1915. Das U-Boot hatte den französischen Panzerkreuzer Léon Gambetta im ionischen Meer torpediert und versenkt. Nach dieser Aktion kehrte U-5 nach Cattaro (Kotor/Montenegro) zurück. Die Ankunft im Hafen hat der Maler Harry Heusser hier festgehalten.
Kommandant des U-Bootes war zu diesem Zeitpunkt (von April 1915 bis Oktober 1915) Georg Ludwig Ritter von Trapp, Vater der später berühmt gewordenen singenden Trapp-Familie.
https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19150428&seite=29&zoom=33&query=%22Kommandant%2BTrapp%22~6&ref=anno-search
Nach diesem Einsatz in der Adria musste sich Herr von Trapp offensichtlich etwas erholen. In den IN vom 20. Mai 1915 heißt es:
„(Der Kommandant von „U 5″ in Innsbruck.) Linienschiffsleutnant Georg Ritter von Trapp, der tapfere und erfolgreiche Kommandant des Unterseebootes 5, weilte gestern mit seiner Frau auf einer Urlaubsreise zum Besuche seiner Verwandten in Innsbruck“.
Ob diese Verwandtschaft am Ende gar in der Maria-Theresien-Straße wohnte? Oder in Amras? Oder weder noch, weil es möglicherweise die Verwandten seiner Frau waren, die man besuchte?
Seine Verwandtschaft wurde heimgesucht, nicht ihre.