Ein goldener Stern
Die Innstraße hat über die Jahrzehnte und Jahrhunderte viele Gasthäuser kommen und gehen sehen. Einer der langlebigsten ist hier zu sehen. Zu Beginn hieß dieses Gasthaus noch Löwenwirt, als solcher ist es bereits 1642 erwähnt. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wird es dann im Besitz von Franz Adam Graf Wicka zum Goldenen Stern. Während der Koalitionskriege kommt der Gasthof unter neue Leitung. Der neue Besitzer, Josef Flunger, erwarb auch die Nachbarhäuser und führte die Wirtschaft mit großem Erfolg.
1878 begannen die Umbauten, um das Haus ganz mit den Nummern 35 und 37 zu verbinden; das auf der Karte zu sehende Gebäude bestand ursprünglich aus diesen verschiedenen drei Häusern. Hinzu kam bald darauf auch ein großer Festsaal, der ebenfalls auf der Karte abgebildete Andreas-Hofer-Saal, in dem über die Jahre u.a. viele Benefizveranstaltungen stattfanden.
Eine Randnotiz aus jener Zeit: 1903 gab es dort eine Anzeige für eine Halbzeitstelle für ein Kindermädchen, für einen stattlichen Monatslohn von 10 Kronen (Es finden sich in derselben Zeitungsausgabe Werbungen für einen Kinder-Paletot für 12 Kronen – dafür konnte sie sich aber auch ein Los für eine Krone kaufen und 50.000 gewinnen).
1935-36 wurde der Gasthof umfassend renoviert, die Innsbrucker Nachrichten berichteten über die Arbeiten, die vom Baumeister Otto Thönig geleitet wurden. Die Familie Flunger führte den Gasthof bis in die 50er Jahre, anschließend wurde er von einer Genossenschaft übernommen, ehe er zwanzig Jahre später schließlich geschlossen wurde.
Das Gasthaus Goldener Stern in der Innstrasse-St. Nikolaus dürfte 1984 oder 85 geschlossen worden sein,
die Feuerwehr Hötting hatte im März 1984 in diesem Gasthof noch die Jahres-Hauptversammlung abgehalten.
Im Herbst 1872 begann Josef Wichner (1852-1923) an der Universität Innsbruck ein Studium. In seinem Buch „An der Hochschule“ (Wien, Heinrich Kirsch, 1900 [1. Aufl.] S.24, 1993 [2. Aufl.] S.41) beschreibt er beschreibt er sein erstes Quartier:
„Im Gasthause ‚zum Stern“ mietete ich mich für die nächsten Tage ein, bis ich ein billiges Zimmerchen gefunden hätte.
Hierher hatte mich mein geistlicher Freund [der damalige Bludenzer Hilfspriester Andreas Kobald] empfohlen, und ich hatte es nicht zu bereuen, denn ich kam in ein gutes , christliches Wirtshaus, (…)“
Innsbrucker der spätere