Die Macher des neuen Zeugs (II.)
Wie von Herrn Auer in den Kommentaren zum letzten Artikel bereits hervorgehoben, war es Gregor Löffler, der neben seiner Innsbrucker Gießerei den Grundstein für Schloss Büchsenhausen legte. Der in ganz Europa bekannte Gießer fertigte insgesamt über 1000 Kannonen verschiedenster Größen für die Habsburger.
Der Meister goss in Innsbruck jedoch nicht nur Geschütze, sondern auch einige der Statuen, die das Grabmals Maximilians in der Hofkirche umgeben, darunter die des Frankenkönigs Chlodwig I. Auch andere bekannte Bronzegießer arbeiteten an den Statuen – Peter Vischer, Gilg Sesselschreiber, Stefan und Godl. Ebenso wurden in seiner Werkstatt auch Glocken angefertigt, u.a. für das Stift Wilten.
Seine Söhne, Hans Christoph und Elias, arbeiteten teils selbstständig, teils mit ihrem Vater. Nach seinem Tod 1565 gossen sie weiter Geschütze für die habsburgischen Herrscher (Ferdinand II., Rudolf II., Maximilian II. und Matthias I.), jedoch nicht nur Innsbruck, sondern auch in Wien und Prag. Rudolf II. verlieh ihnen den Titel „von Büchsenhausen“. Das Glockengießen führten sie ebenfalls weiter, v.a. Hans Christoph lieferte zahlreiche Kirchenglocken – u.a. für St. Johann, Hall, Sterzing und auch für die Jesuitenkirche in Innsbruck.
(Signatur Bi-k-211)
Ein grandioses Bild, vielen Dank lieber Herr Wirth!
Ja, Büchsenhausen = Kanonenhausen. Dass Gregor Löffler sich seinerzeit so einen großen Ansitz bzw. ein Schloss bauen konnte, zeigt wohl, dass mit der Produktion von Waffen immer schon viel Geld verdient werden konnte.
Interessant ist, dass von der Familie Löffler auch Glocken gegossen wurden. Spannenderweise hat man sich dennoch für den Namen „Büchsenhausen“ statt „Glockenhausen“ entschieden.
Sehr interessant ist auch der Pavillon rechts im Bild. Auf alten Panoramafotos von Innsbruck gegen Süden sieht man genau an dieser Stelle manchmal einen mysteriösen runden Kreis, welcher wohl von diesem Pavillon herrührt.