Nass, aber glücklich
Bei dieser Aufnahme geht es weniger um den Ort, sondern um das Soziotop des Krätzels. Jetzt sind überschwemmte Straßen in Innsbruck auch in den ca. 1950-er Jahren nicht üblich. Schmale Holzbretter ohne jedem Geländer als Stege sind wohl auch nicht das Werk der Straßenmeisterei des Stadtmagistrats, sondern eher eine bürgerfreundliche Initiative aus der Nachbarschaft. Dafür gibt es heutzutage einen hochmodischen – natürlich englischen – Begriff. Ich kenne ihn nicht, aber ich bin trotzdem sicher.
Das Wasser dürfte 15 – 20 cm tief sein. Daher müssen die Bretter einen Unterbau haben. Darüber wird noch nachzudenken sein. Entweder eine Konstruktion für den wiederholten Einsatz oder doch eine „amtliche“ Brücke?
Offenbar ist die hier abgebildete Gegend mit einer beachtlichen Fruchtbarkeit der BewohnerInnen gesegnet, wenn man die zahlreichen Zwerge sieht. Es ist aber auch verwunderlich, dass die Kinder so ganz selbstverständlich im Wasser spielen. Besonders cool ist natürlich der Knabe mit dem sich gerade auflösenden Gipsverband.
Aber es fällt noch etwas auf: Die Kinder haben einen Mordsspaß und scheinen recht glücklich
(Stadtarchiv/Stadtmuseum; Kr/Ne-2581 und 2582).
Möglicherweise ist es das Haus Innstraße 12, was von den Dachrinnen her passen könnte.
In Anlehnung an Aqua alta am Markusplatz, könnte man fast meinen: „Venedig in Innsbruck“