Neues Album, neues Glück XII
Heute führt uns unsere Fotosammlung ans nördliche Ende der Leopoldstraße. Die Triumphpforte ist wohl das drittbeliebteste innerstädtische Fotomotiv Innsbrucks (nach dem Goldenen Dachl und der Annasäule), doch eigentlich taucht sie dafür erstaunlich selten auf Innsbruck erinnert auf. Hier sehen wir auf jeden Fall die Süd- also die „glückliche“ Seite des Triumphbogens. Doch für den/die echte/n „Innsbruck Erinnert“-LeserIn gibt es natürlich noch viel mehr zu entdecken. Rechts im Hintergrund etwa sehen wir einen Teil der Peterlongo-Waffenfabrik im Palais Sarnthein, vorne links ein Hinweisschild, wohl für die damals noch existierende „Triumphgarage“ (Leopoldstraße 4, einen quasi Vorgänger dazu sahen wir hier) in der man offensichtlich gleichzeitig auch noch Öl und Benzin erwerben konnte. Auch das Michelin-Mandl grüßt ganz nett von seinem Schild herunter. Sie können, liebe LeserInnen, usn doch mit diesen Anhaltspunkten sicherlich eine gute Datierung liefern?
(Stadtarchiv Innbruck, Ph-Pl-1782-133)
Ist das noch vorm Krieg? Die Schienen in der Leopoldstraße gabs bis ~1964 oder? Aber das Bild wirkt dermaßen altertümlich, dass mich die bloße Existenz von Automobilen, welche es nach Oel dürstet, schon wundert…
Ja, Auto sieht man tatsächlich keines – aber einige Automarken sind auf den Tafeln beim Eingang angeschrieben – zumindest Fiat und NSU kann ich entziffern. Was noch??
Das Gebäude der Triumph-Garage wurde laut Datierung auf dem Fassadenrelief anno 1913 erbaut. Hier sieht man die Garage von innen:
https://innsbruck-erinnert.at/ein-raetsel-fuer-spezialisten/
Das Bild ist schon einmal nach 1913.
Die Firma Michelin gibt es bereits seit 1889.
Noch ein Beitrag, der dazupasst: http://innsbruck-erinnert.at/das-tiroler-autohaus/
Interessant ist auch der schöne Vitrinenkasten bei der Einfahrt zur Triumphgarage.
Um 1910/20 stand auf dem Palais Sarnthein der Schriftzug „Tiroler Waffenfabrik Johann Peterlongo“. Ab ca. 1925 dann nur mehr „Tiroler Waffenfabrik“.
Man wird wohl in den mittleren bis späten 1920er-Jahren sein.
Wir befinden uns auf diesem Bild noch in der Goldenen Ära der Hutmode. Damals ging niemand gut „behütet“ aus dem Haus, auch die Buben nicht.
Sollte natürlich heißen „ging niemand unbehütet“ aus dem Haus….
Hut brauchte ich als Bub keinen mehr tragen, aber wenigstens solch ein „Loaterwagele“ besaß ich noch, mit dem durfte ich Brot ausführen!, mit dem lieferten wir auch alles, was wir für den Schrebergarten weit drunten in der Reichenauerstraße (auf Höhe Pauluskirche) benötigten bzw. ernteten.
Damit durfte ich auch, wie dieser Bub, auf der Straße gehen!
Ein Anhaltspunkt für die Datierung ist auch die fehlende Nordkettenbahn.