Panoramablick
Wir sehen eine ungewöhnliche Panoramaaufnahme aus der Zeit um 1900, deren Facettenreichtum und Detailvielfalt fasziniert. Da gibt es wahrlich viel zu entdecken! Gleich im Vordergrund zieht das alte Feuerwehrmagazin am Innrain mit seinem hölzernen Steigerturm (abgerissen 1902) unsere Aufmerksamkeit auf sich; aber langsam und der Reihe nach. Auch sei gleich vorweggeschickt, dass im Rahmen eines solchen Beitrages nur einige, zwangsläufig subjektive ‚Highlights‘ hervorgehoben werden können – Sie können die folgende Beschreibung aber selbstverständlich gerne mit Kommentaren ergänzen.
Beginnen wir unsere Entdeckungsreise zuerst nördlich des Inns:
Ganz links im Bild sehen wir das Mariahilfer Schulhaus, schräg dahinter den Turm der alten Höttinger Pfarrkirche und noch weiter nordöstlich den Plattenhof und die Vogelhütte. Wenden wir den Blick wieder zum nördlichen Innufer hinunter, sehen wir den ehem. k. k. Landeshauptschießstand Mariahilf, der um die Jahrhundertwende als Kaserne genützt wurde. Wer ganz genau hinsieht, kann auf der Wiese westlich vom ehem. Schießstandsgebäude sogar einige Soldaten beim Exerzieren ausmachen.
Wandern wir weiter nach Osten, fallen die freien Flächen zwischen dem Kirschental und der Höttinger Gasse auf. Gut zu erkennen ist auch die Süd- bzw. Westseite des sog. Malfatti-Schlößl (Höttinger Gasse 25).
In der rechten Bildhälfte kann man der Reihe nach sodann entdecken: die Zinnen von Schloss Büchsenhausen, das hineinretuschierte Hotel Mariabrunn auf der Hungerburg (wurde erst 1906 fertiggestellt), den Turm der Pfarrkirche St. Nikolaus, den Ansitz Zederfeld, die Villa Guggenbichl, die Villa Blanka, die Weiherburg und ganz rechts am Rand schließlich die Mühlauer Pfarrkirche.
Überschreiten wir nun von Mühlau zurückkommend den Inn, so lassen sich die Türme der St. Jakobs-Pfarrkirche, der Hofkirche und der Jesuitenkirche leicht ausmachen; auch der Stadtturm ist nicht schwer zu finden.
Westlich der Innbrücke (Höhe Marktplatz) sehen wir das Gebäude der Städtischen Fleischbank und vis-à-vis davon den Turm der Kirche des Ursulinenklosters (rechts vor dem Stadtturm). Schließlich kehren wir über den Innrain langsam zurück, sehen rechts im Vordergrund das Gebäude der alten k.u.k. Infanterie-Kadettenschule Innsbruck und sind auch schon wieder beim Ausgangspunkt, dem alten Feuerwehrmagazin, angelangt.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-M-24428)
Ein wirklich äußerst interessantes Bild.
Zuerst habe ich mich über den hohen Aufnahmestandpunkt gewundert, aber es dürfte wohl das Türmchen des Austriahauses sein, dessen Schatten auf einem Gebäude gegenüber zu sehen ist.
Möglicherweise wurde der hölzerne Steigerturm später als 1902 abgerissen.
Der Schattenwurf des 1903/04 erbauten Austria-Hauses spricht für eine Datierung des Bildes nach 1902.
Das war der Innenhof der Kadetten der Habsburg Zeit. Im II WK zum Teil zerstört.
@r