„Nie mehr Schule…
…keine Schule mehr“ lautet die berühmte Textzeile aus dem gleichnamigen Falco Song aus dem Jahr 1982, der bis heute regelmäßig im Juli zum Schulschluss im Radio ertönt. Auch heuer wieder läutete der Song für viele Schüler den Start der Sommerferien mit all den aufregenden Aktivitäten oder eventuellen Urlaubsreisen ein.
Doch dies war nicht immer so. Die langen Sommerferien waren ursprünglich gar nicht als Zeit zum entspannen und Energie tanken gedacht. Die Einführung der Schulpflicht in Österreich im Jahr 1774 war vor allem im ländlichen Raum mit wenig Begeisterung aufgenommen worden. Die Kinder waren vor allem bei der Ernte in den Sommermonaten wichtige Arbeitskräfte. Deshalb wurden in Folge mehrwöchige Ernteferien eingeführt, die es den Kindern ermöglichen sollten, doch bei den wichtigen Arbeiten zu helfen. Dies änderte sich auch in den späteren Jahrhunderten nicht, wenngleich bei der Feriengestaltung zusehends auch die Wünsche der Kirche und später der Fremdenverkehrswirtschaft Berücksichtigung fanden.
Die Sommerferien blieben für viele Kinder, vor allem aus dem ländlichen Raum bis weit hinauf ins zwanzigste Jahrhundert, eher Arbeitszeit als Urlaubszeit. Dass sich dies aber für einen Teil der Bevölkerung zunehmend zu ändern begann, zeigt das heutige Objekt aus unserer Sammlung. Das kleine Bilderbüchlein mit dem Titel „Ferien“ stammt vermutlich aus den 1930er bzw. 1940er Jahren und wurde vom Verlag Otto Raisch als Werbeheft für das Innsbrucker Geschäft „Wollhaus -Josef Schupfer“ in der Wilhelm-Greil-Straße gedruckt.
Die kurze Bildgeschichte zeigt mehrere Kinder bei den Freuden der Sommerferien inklusive Baden, Boot fahren und Sand spielen – eigentlich fast wie heute, nur fehlt das heute allgegenwärtige Handy bzw. Tablet.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Div-2608)