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Gendarmerieposten Hungerburg – Teil IV

Gendarmerieposten Hungerburg – Teil IV

Aus der kleinen, nur 15 Hausnummern zählenden Villenkolonie des Jahres 1914 war 20 Jahre später bereits eine Siedlung mit rund 80 Häusern (inklusive der Berghütten und Wochenendhäuser befanden sich im Überwachungsrayon des Gendarmeriepostens Hungerburg sogar 160 Wohnobjekte) mit 302 BewohnerInnen geworden. Knapp 59% (177 Personen) von ihnen lebten auf dem Höttinger Anteil der Hungerburg (inklusive Gramart) und rund 41% (125 Personen) auf dem – flachenmäßig deutlich kleineren – Anteil der Gemeinde Mühlau.

Nach Einschätzung des ersten Postenkommandanten Karl Wirl war die „Bevölkerung im Postenrayon […] fast durchwegs katholisch, zumeist aber nicht direkt bodenständig, sondern in den der Mehrheit innerhalb der letzten 30 Jahre zugewandert. Sie besteht aus Gastwirten, einigen Kaufleuten und Handwerkern, Privatbeamten und Angestellten [der] Hungerburgbahn und Nordkettenbahn, Ruheständlern, privaten Villen- und Berghüttenbesitzern und vereinzelt Arbeitern. Ihre Lebensweise ist durchwegs einfach. Der Erwerb besteht hauptsächlich in der Fremdenindustrie [sic] und im Ausflugsverkehr. Sehr lebhaft ist es am Hungerburgboden im Frühjahr und Herbst bei schönem Wetter. Zu dieser Zeit pilgern an Sonn- und Feiertagen tausende Ausflügler hier herauf, zum Teil, um sich in der Theresienkirche, die im Rufe eines Gnadenortes steht, religiös zu erbauen, anderseits auch vielfach deshalb, um sich hier oben in frischer, würziger Bergluft zu erholen. Im Sommer wird der ‚Hungerburgboden‘ gern als Sommerfrische bezogen. Im Winter dagegen bildet bei guten Schneeverhältnissen die ‚Höhenstraße‘ eine vorzügliche ‚Rodelbahn‘, die dem Gastgewerbe zuweilen ergiebige Einnahmen bringt. In dieser Zeit wird jeden Tag bis zu den Mitternachtsstunden in Massen auf der ‚Höhenstraße‘ hinabgerodelt.“

Unser Titelbild ermöglicht einen guten Überblick über den mit 28 km2 beachtlich großen Zuständigkeitsbereich des Postens Hungerburg. Er erstreckte sich über Höttinger, Mühlauer und Arzler Gemeindegebiet. Welche Aufgaben und Einsätze die Gendarmen in diesem Gebiet erwarteten, lesen Sie im nächsten Teil…

(LPD Tirol, Chronik des Gendarmerieposten Hungerburg ad Hötting / Rodelfotos aus Privatbesitz)

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