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Unter Der Roten Sonne

Unter der roten Sonne

… des Wiltener Abendlichts grüßt ein neu errichteter Wohnblock.
Die frühesten Erwähnungen der Holzhammerstraße in den Innsbrucker Zeitungen stammen aus den 1930er Jahren. Sie berichten unter anderem über Wahlergebnisse, und weil in diesen Jahren vor den Diktaturen die letzten freien Wahlen bis 1945 stattfanden, können interessante Rückschlüsse auf das Wiltener Wahlvolk gezogen werden.

Es gab bei der Gemeinderats-Wahl vom 17. Mai 1931 zehn Wiltener Sprengel, in denen recht unterschiedlich gewählt wurde. Speziell der Anteil der sozialistischen Wählerschaft schwankt zwischen 18 und 60 Prozent. Hier lohnt sich ein Blick auf die in diesen Sprengeln vertretenen Blocks und Straßenzüge:

Wahlsprengel 10: Rechengasse, Friedhofallee, Fürstenweg, Dr.-Riehl-Straße, Karwendelstraße und -Bogen, Völser-, Mandelsbergerstraße, Noldin-, Holzhammerstraße, Wiltenberg. —
Wahlsprengel 11: Brennerstraße, Berg-Isel-Weg, Hohlweg, Haymongasse, Frauenanger, Kloster-, St.-Bartlmä- und Neurauthgasse. —
Wahlsprengel 12: Stafflerstraße, Fischergasse von der Leopoldstraße bis zur Andreas-Hofer-Straße, Egger-Lienz- und Feldstraße. —
Wahlsprengel 13: Andreas-Hofer-Straße, Neuhauserstraße. —
Wahlsprengel 14: Sonnenburg-, Schöpf- und Templstraße. —
Wahlsprengel 15: Peter-Mayr-, Freising-, Haspingerstraße und Fischergasse von der Andreas-Hofer-Straße bis Ende, Zollerstraße. —
Wahlsprengel 16: Speckbacher-, Maximilian- u. Glasmalereistraße, Bankstraße. —
Wahlsprengel 17: Müller-, Kaiser-Josef- und Bürgerstraße von der Anich- bis zur Maximilianstraße. —
Wahlsprengel 18: Leopoldstraße von Haus Nr. 43 bis Ende, Peche-, Schidlach-, Liebenegg- und Graßmayrstraße. —
Wahlsprengel 19: Leopoldstraße von Haus Nr. 2 bis 42, Mentlgasse. —
Wahlsprengel 20: Karmelitergasse, Michael-Gaismayr-, Heiliggeist-, Sterzinger und Südbahnstraße. —


In ganz Innsbruck kamen die Sozialisten bei dieser Wahl, in der traditionell alle zwei Jahre jeweils die Hälfte der Gemeinderatsmandate vergeben wurden, auf 40 Prozent der Stimmen. Damit waren sie stärker als die Tiroler Volkspartei (34%) und die Großdeutschen (17%). Die Nationalsozialisten erreichten gerade 4%, zudem traten noch Kommunisten und eine Frauenpartei zur Wahl an.

Das Ergebnis, vom katholischen Allgemeinen Tiroler Anzeige auf den Kopf gestellt, sah dann personell so aus:

ATA, 18.05.1931

(Titelbild: Sammlung Prada)

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