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Gendarmerieposten Hungerburg – Teil II

Gendarmerieposten Hungerburg – Teil II

Vom der Idee bis zur Realisierung ist’s oft ein langer Weg. Diese Erfahrung mussten auch die BewohnerInnen der Hungerburg machen, die sich bereits 1912 für die Errichtung einer ständigen Gendarmerie-Expositur in ihrem Wohngebiet stark gemacht hatten. Wie ein Blick in die Tageszeitungen zeigt, verhallte dieser Wunsch ungehört. So berichteten die Innsbrucker Nachrichten am 21. Juli 1914 (sieben Tage vor der verhängnisvollen Kriegserklärung der Monarchie an Serbien), dass auch „heuer für die Zeit der Hochsaison auf der Hungerburg eine Gendarmerie-Expositur in der Stärke von zwei Mann errichtet“ worden sei.

Auch nach dem Ende des Ersten Weltkriegs blieb es dabei, dass sich die Gendarmen von Mühlau und Hötting den Sicherheitsdienst auf der Hungerburg teilten. Mit Blick auf den Bau der Nordkettenbahn wurde 1927 mit Gend.-Revierinspektor Wenzel Meindl (Posten Hötting) erstmals ganzjährig ein Gendarm in Hoch-Innsbruck stationiert; er sollte hier bis 1931 seinen Dienst versehen und rückte u.a. zur Hilfeleistung bei Sport- und Alpinunfällen aus, wie folgende Zeitungsmeldung illustriert:

Bericht aus dem Tiroler Anzeiger vom 17. Jänner 1931.

Im Bürgerkriegsjahr 1934 nahmen auch NS-Agitation und NS-Terror in Österreich zu. In Innsbruck wurden die Felsen und Hänge der Nordkette zunehmend zur Zielscheibe für nationalsozialistische Propagandaktionen, weshalb sich die Behörden des autoritären „Ständestaates“ dazu entschlossen, Gendarmerie-Exposituren auf der Seegrube und in weiterer Folge auch auf der Hungerburg einzurichten. Die Expositur auf der Seegrube nahm mit 19. Jänner 1934 ihren Dienst auf, war zeitweise zehn Mann stark und existierte mit einer Unterbrechung bis zum 1. Feber 1936.

Auf der Hungerburg wurde mit 10. August 1934 eine Expositur im Seehof aufgestellt. Die vier bis sechs Männer dieser Dienststelle standen unter dem Kommando des Gend.-Revierinspektor Sebastian Gurschler (Posten Mühlau). Mit dieser Expositur war der Grundstein für den Posten Hungerburg gelegt.

Infolge der Einstellung des Gendarmeriepostens Innsbruck-Stadt mit Sitz im Hauptbahnhof wurde dieser Posten „mit 1. Februar 1936 auf die ‚Hungerburg‘ verlegt. Der neue Posten erhielt die Bezeichung ‚Hungerburg ad Hötting‘ und die Rufnummer ‚254‘. Der Stand wurde mit 7 Beamten festgesetzt.“ Das Postenkommando übernahm Gend.-Revierinspektor Karl Wirl. Unser Titelfoto zeigt ihn (1) mit seinen Beamten unmittelbar nach dem Dienstantritt. Vermutlich fragen Sie sich jetzt, wo auf der Hungerburg dieses Foto entstand… aber dieses „Geheimnis“ lüften wir erst im nächsten Teil dieser Serie 😉

(Quelle: LPD Tirol, Chronik des Gendarmerieposten Hungerburg ad Hötting)

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